Multischiene Dräxlmaier smart KSK

Die Multischiene im Versuchsträger Dräxlmaier smart KSK. Die dreilagige Multischiene erhöht die Bordnetzstabilität. Außerdem werden Gewicht und Bauraum reduziert. (Bild: Dräxlmaier Group)

Im smart KSK ist das gesamte 12 Volt-Versorgungsnetzwerk, das in Fahrzeugen in der Regel als Baumstruktur angelegt ist, durch eine Backbone-Struktur ersetzt. Mit diesem neuartigen Rückgrat, einer dreilagigen Multischiene, sparen die Entwickler nicht nur Gewicht und Bauraum. Auch die Stabilität des Bordnetzes werde durch die Multischiene erhöht, heißt es von Seiten der Interieur- und Elektronikexperten. So führe der Sandwich-Aufbau annähernd zu einer EMV-Feldauslöschung. Die Anbindung erfolgt wahlweise über Schweiß-, Schraub- sowie Steckkontakte, wobei die Stromverteiler über Steckkontakte angeschlossen sind. Damit realisiere man eine Multi-Drop-Fähigkeit, die eine dezentrale Anbindung der einzelnen Stromverteiler ermögliche, so die Experten. Die Auslegung des Leitungssatzes sei dadurch optimiert und ermöglicht im Durchschnitt um einen Meter kürzere Versorgungsleitungen.

Eine weitere wesentliche Innovation sind laut Dräxlmaier die neuartigen, voll elektronischen Stromverteiler: An die Stromschiene sind gesamt sieben Stromverteiler angeschlossen. Sie sind baugleich und unterscheiden sich lediglich in ihrer Konfiguration bezüglich der verschiedenen Lastpfade. Damit können die Stromverteiler individuell an die verschiedenen Anforderungen im Fahrzeug angepasst werden. Dank der Zusammenführung all dieser Innovationen im Versuchsträger sei eine neuartige vernetzte und dezentrale Versorgungsarchitektur mit intelligenten elektronischen Stromverteilern entstanden, so die Experten. Eine genaue Analyse der einzelnen Lastprofile der angebundenen Funktionen ermögliche eine Optimierung des Leitungsquerschnitts für die jeweilige Funktion. Im Durchschnitt sinke der Leitungsquerschnitt um die Hälfte. Die Energiebilanz des Fahrzeugs ist laut den E/E-Experten von Dräxlmaier positiv, weil die Verlustleitung reduziert werden konnte. Im smart KSK sei damit ein einzelner elektronischer Schalter Klemmenschaltung, Absicherung und Funktionsschaltung zugleich. Eine solche Umverteilung von Funktionen mache ganz neue Konzepte der Bordnetzarchitektur möglich, so das Fazit.

Sie möchten gerne weiterlesen?