Uber

Der Fahrdienstvermittler Uber sieht sich selbst als Revolutionär der modernen Mobilität. – (Bild: Uber)

In einem Blogeintrag kündigte Uber an, dass es dabei um Kartendienste sowie Technologien für mehr Sicherheit und autonomes Fahren gehen soll.

Fast zeitgleich sorgte in der Nacht zum Dienstag ein Bericht über eine mögliche Rivalität mit Google für Aufsehen. Der Internet-Riese, der auch ein bedeutender Investor bei Uber ist, entwickele seinen eigenen Service zur Vermittlung von Fahrten, berichtete der Finanzdienst Bloomberg. Der Service werde möglicherweise in Verbindung mit dem Google-Projekt für selbstfahrende Autos stehen. Google-Manager David Drummond habe den Uber-Verwaltungsrat über diese Aussicht informiert, hieß es unter Berufung auf unterrichtete Personen.

Konflikt mit Google?

Uber-Manager hätten auch Screenshots einer aktuellen Mitfahr-App von Google gesehen, die von Mitarbeitern des Konzerns genutzt werde, um gemeinsam zur Arbeit zu fahren, schrieb Bloomberg weiter. Google reagierte auf den Bericht mit eine ausweichenden Twitter-Meldung, in dem es hieß, Uber und der Rivale Lyft funktionierten auch ganz gut. “Wir nutzen sie die ganze Zeit.”

Der Risikokapital-Arm des Internet-Riesen hatte bereits im Sommer 2013 fast 260 Millionen Dollar in Uber investiert. Googles Chefjustiziar Drummond zog daraufhin in den Verwaltungsrat von Uber ein, das Gremium, das das Management beaufsichtigt und die Strategie bestimmt. Nun werde beraten, ob Drummond der Rückzug nahegelegt werde, hieß es bei dem gewöhnlich sehr gut informierten Finanzdienst weiter.

Ein Bericht im Wall Street Journal schien der Bloomberg-Story kurz darauf etwas Wind aus den Segeln zu nehmen. So hieß es dort, die interne Google-App sei von einem Entwickler getestet worden und sei nicht mit dem Projekt der selbstfahrenden Autos verbunden. Auch stand dort ebenfalls unter Berufung auf nicht näher bestimmte, informierte Personen, Drummond würde sich bei einem Interessenskonflikt selbst bei Uber verabschieden.

Viele Branchenbeobachter fühlten sich von der Situation an die Kontroverse zwischen Apple und Google erinnert, bei der es um das iPhone und das Betriebssystem Android ging. Der damalige Google-Chef Eric Schmidt war Mitglied des Apple-Verwaltungsrates und bekam auch als einer der ersten das iPhone zum Start 2007 präsentiert. Als Google dann wenig später das Android-System in eine ähnliche Richtung entwickelte, fühlte sich Apple-Gründer Steve Jobs verraten. Schmidt verließ den Verwaltungsrat von Apple.

Zusammenarbeit mit Carnegie-Mellon-Universität

Uber arbeitet bei seinen Technologie-Plänen mit der Carnegie-Mellon-Universität zusammen. Das dürfte kein Zufall sein. Von dort kommt der aktuelle Chef des Google-Projekts für selbstfahrende Autos, Christopher Urmson. Der Fahrdienst-Vermittler will auch mit dem dortigen Robotik-Zentrum kooperieren und Forschung finanzieren. Im Rahmen der Kooperation will Uber zudem ein “Zentrum für fortgeschrittene Technologien” gründen. Chef und Mitgründer Travis Kalanick hatte bereits im vergangenen Jahr angekündigt, Uber könnte in Zukunft auf selbstfahrende Autos setzen. Damals wurde jedoch allgemein Großinvestor Google als potenzieller Partner dafür gesehen.

Google arbeitet bereits seit mehreren Jahren an Technologien für selbstfahrende Fahrzeuge und präsentierte im vergangenen Jahr das erste Auto aus eigener Entwicklung. Zugleich machen inzwischen auch klassische Autohersteller wie Daimler oder Audi Tempo beim autonomen Fahren. Die Erwartung ist, das zum Jahr 2020 selbstfahrende Fahrzeuge regulär auf der Straße sein könnten.

Uber liegt weltweit im Clinch mit der Taxi-Branche und Behörden. Sie werfen dem Start-up aus San Francisco unfairen Wettbewerb vor.

gp / Quelle: dpa-AFX

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