Mann+Hummel Feinstaubfilter für Streetscooter

Der am Unterboden verbaute Feinstaubpartikelfilter ist mit einem aktiven Filtersystem ausgestattet. Hinter dem Filter sind Ventilatoren eingebaut, die dem Filter Luft aus der Umgebung zuführen. (Bild: Mann+Hummel)

Die Deutsche Post DHL Group erspart der Umwelt durch den Einsatz ihrer über 5.000 Streetscooter Lieferfahrzeuge schon heute erhebliche Mengen an Schadgasen wie Kohlendioxid, Stickoxid und auch Lärm. Mit Hilfe einer schwäbischen Entwicklung rückt man jetzt auch dem Feinstaub zu Leibe.

Auch Fahrzeuge mit Elektroantrieb sondern über Reifen-, Brems- und Straßenabrieb Feinstaub ab, sind also nicht emissionsfrei. Genau hier setzt der Filtrationsexperte Mann+Hummel mit seinem Feinstaubpartikelfilter an. Wie es heißt, neutralisiere sich durch den Einsatz des Filters die Gesamtbilanz des Fahrzeuges im Hinblick auf den Feinstaubausstoß. Denn der Feinstaubpartikelfilter nimmt so viele Staubpartikel auf wie beim Fahren durch Reifen-, Bremsen- und Straßenabrieb entstehen.

Die Filtermodule werden zunächst in fünf Streetscooter-Testfahrzeugen verbaut, die ab sofort in deutschen Innenstädten in Dienst gehen. Nach erfolgreichem Test ist ein serienmäßiger Einsatz des Feinstaubfilters möglich. Dann könnten mit dem Streetscooter die ersten quasi emissionsfreien Autos in Serie gehen. Vollständig emissionsneutral ist das Fahrzeug bezogen auf die Gesamtbilanz im Fahrbetrieb: Das heißt  kein Kohlendioxid (CO2), kein Stickoxid (NOx), kein Lärm, kein Feinstaub.

Der Feinstaubpartikelfilter ist mit einem aktiven Filtersystem ausgestattet. Hinter dem Filter sind Ventilatoren eingebaut, die dem Filter Luft aus der Umgebung zuführen. Somit sind die Fahrzeuge auch im stehenden Betrieb in der Lage, Feinstaub aus der Umgebungsluft heraus zu filtern. Der Einbauort am Unterboden auf Höhe der Hinterachse macht gleich doppelt Sinn: einerseits geht hierdurch kein wertvoller Laderaum verloren und andererseits findet sich genau an diesem Ort die höchste Feinstaubkonzentration in der Fahrzeugumgebung.

Alle Mann+Hummel Feinstaubpartikelfilter sind mit Sensoren ausgerüstet, um die Effizienz der Systeme durch ein Online-Monitoring zu überprüfen. Informationen über die Filtrationsleistung, die gereinigte Luftmenge, die Feinstaubkonzentration sowie Wetterdaten werden erfasst. Die Daten werden in einer Cloud zusammengeführt, durch eine Webschnittstelle dargestellt und von den Filtrationsexperten ausgewertet.

Alfred Weber, Vorsitzender der Geschäftsführung von Mann+Hummel, beschreibt den Handlungsdruck: „Immer mehr Menschen an unseren Standorten von Ludwigsburg über Bangalore und Schanghai leiden an den Folgen der Luftverschmutzung und wer, wenn nicht wir als Filtrationsexperten, sollte das Thema anpacken?“

An die Adresse der Politik formuliert Weber seine Vorstellung von geeigneten Rahmenbedingungen. So solle sich der Gesetzgeber darauf konzentrieren, Grenzwerte vorzugeben und deren Einhaltung zu überprüfen. Dann aber solle man es der Wissenschaft und der Industrie mit ihren „brillanten“ Entwicklern überlassen, wie das Problem zu lösen und der Grenzwert einzuhalten sei.
„Wer beim „Wie“ Vorschriften macht“, so Weber, „beschneidet die Kreativität der Entwickler. Wenn sich der größte Logistikdienstleister, der größte Hersteller von Elektro-Nutzfahrzeugen in Deutschland und der führende Filtrationsexperte zusammentun, wird das emissionsneutrale Fahren möglich.“

Achim Kampker, Geschäftsführer der Post-Tochter Streetscooter GmbH, lobt die weiter verbesserte Umweltbilanz seiner Fahrzeuge: „Mit dem Einsatz von Feinstaubfiltern können wir die hervorragende Öko-Bilanz unserer Streetscooter ‎sogar noch einmal verbessern. Und damit noch mehr für die Umwelt und die Menschen tun. Wir freuen uns, mit diesem Test nun erneut Vorreiter und hoffentlich Impulsgeber für einen breiten Trend zu sein.“

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