Der Prüfstand wurde durch das FKFS als Generalunternehmer im eigenen Haus zur Erprobung elektrischer Antriebsstränge errichtet. Zahlreiche Forschungsprojekte in den vergangenen Jahren haben dem FKFS zufolge ein umfassendes Verständnis für Prüfstandstechnik geliefert und dienten als Grundlage zur optimalen Auslegung des HEP. Der neue Hochleistungs-Prüfstand zur Entwicklung und Erprobung rein elektrischer Fahrzeugantriebe ist mit dem ersten Kundenauftrag Ende Juni am FKFS in den Operativbetrieb gegangen.
Der HEP ist laut dem FKFS momentan der einzige Prüfstand in dieser Leistungsklasse, der Erprobungen von E-Antrieben mit höchster Dynamik ermöglicht. Zusammen mit dem Hochdrehzahl-Lastlosprüfstand und dem Antriebsstrang- und Hybrid-Prüfstand komplettiere er das Antriebslabor zur Entwicklung und Erprobung rein elektrischer Fahrzeugantriebe am FKFS.
Der Prüfstand besteht aus drei Synchronmaschinen mit geringer Massenträgheit. Hauptanwendung ist die hochdynamische Erprobung von Getriebe/Achs-Einheiten für zukünftige Elektrofahrzeuge der höchsten Leistungsklasse. Dabei wird der Fahrzeug-Elektromotor durch eine Prüfstandsmaschine mit maximal 20.000 Umdrehungen pro Minute bei einer Spitzenleistung von 700 kW (mechanisch) ersetzt. Die Differentialausgänge werden durch zwei Maschinen mit jeweils 6.000 Nm Maximaldrehmoment belastet. Ein Batteriesimulator ermöglicht die Erprobung vollständiger elektrischer Achsen bis 1 Megawatt (elektrisch) bei maximal 1000 V.
Typische Fragestellungen der Erprobung sind Dauerhaltbarkeit, Wirkungsgrad, Energiebedarf, Schwingungen und Fahrbarkeit sowie das thermische und elektrische Verhalten des Elektroantriebs. Der HEP soll laut FKFS außerdem die Erprobung hoch verfügbarer Antriebe im automatisierten Fahrzeug unter realistischen Lastkollektiven und Ausfallszenarien ermöglichen.