Bei den Anträgen im Jahr 2021 stellten laut Bafa die reinen Batterie-Stromer mit knapp 335.000 Fahrzeugen den etwas größeren Anteil vor 291.000 Plug-in-Hybriden. Die 48 Autos mit Brennstoffzelle spielten hingegen keine Rolle. Im bisherigen Rekordjahr 2020 wurden lediglich 255.000 Fahrzeuge für die Kaufprämien angemeldet.
Ein Run auf die Fördertöpfe hatte Mitte 2020 begonnen, als die bis dahin gültige Kaufprämie weiter aufgestockt wurde. Der Bund verdoppelte damit seine Förderung, während der Preisnachlass der Hersteller unverändert blieb. Käufer und Käuferinnen von rein elektrisch betriebenen Elektrofahrzeugen bekommen seitdem eine Förderung von bis zu 9.000 Euro, bei Plug-in-Hybriden gibt es bis zu 6.750 Euro. Dabei sind allerdings Preisobergrenzen zu beachten. Die volle Förderung gibt es bis zu einem Nettopreis von 40.000 Euro und oberhalb von 65.000 Euro gibt es gar keinen Staatszuschuss mehr.
Hybride könnten Privilegien verlieren
Die neue Ampel-Koalition aus SPD, FDP und Grünen will die E-Förderung neu ausrichten und stärker an den tatsächlichen Klimaschutz-Effekten ausrichten. Das zielt vor allem auf Plugin-Hybride ab: Insbesondere die Steuerprivilegien für Dienstwagen könnten viele Besitzer zur Anschaffung bewegt haben, ohne dass sie je die Batterien aufladen. Die Koalition hat sich für eine Neuregelung Zeit genommen bis 2023 und bis dahin die bisherige Förderung unverändert gelassen - eine Schonfrist für die vor allem bei deutschen Herstellern verbreiteten Hybrid-Modelle.
"Plug-in-Hybride sind in vielen Fällen eine Mogelpackung", kritisiert beispielsweise der alternative Verkehrsclub VCD. Der Kauf eines solchen Autos ergebe nur Sinn, wenn es auch im Verbrennermodus wenig Treibstoff verbrauche und überwiegend elektrisch gefahren werde. Künftig soll die Subvention an eine höhere rein elektrische Mindestreichweite von 80 Kilometern und an die tatsächliche Fahrleistung des E-Motors geknüpft werden, haben die Koalitionäre bereits durchblicken lassen.
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) wirbt hingegen für eine weitere Förderung auch der Plug-in-Hybride. Man brauche sie schon mit Blick auf die längst noch nicht flächendeckend ausgebaute Ladeinfrastruktur, erklärte VDA-Präsidentin Hildegard Müller. Deren Ausbau sei jetzt entscheidend.
Einen kleinen Vorgeschmack auf schärfere Umweltanforderungen für E-Autos gibt es bereits zu Beginn dieses Jahres. Noch die Vorgängerregierung hatte beschlossen, ab 2022 für Hybride eine elektrische Mindestreichweite von 60 Kilometern (statt bislang 40) sowie einen CO2-Ausstoß von höchstens 50 Gramm pro Kilometer zu verlangen. Prompt erstellte das Bafa eine Liste von drei Dutzend Modellen vor allem der Marken Audi, Jeep und Volvo, die seit Jahresbeginn nicht mehr förderfähig sind. Auch ein Range Rover und zwei Mercedes-Modelle sind dabei.