Laut Freudenberg Sealing Technologies mitteilt, sollen die Entwicklungsergebnisse innerhalb kürzester Zeit auf der Straße im realen Betrieb getestet werden. Das Projekt wird gefördert durch das Energieforschungsprogramm vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie. Freudenberg Sealing Technologies will mit seinen Brennstoffzellen-Aktivitäten nicht nur den Schwerlastverkehr emissionsfrei machen, sondern auch wirtschaftlich sinnvolle Antriebslösungen schaffen. Bereits im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen Entwicklungsprojekte für Busse und Kreuzfahrtschiffe mit Partnern wie FlixBus und der Meyer Werft gestartet. Jetzt will Freudenberg mit dem Nutzfahrzeug-Umrüster Quantron LKW-Lösungen in der Gewichtsklasse der 40-Tonner entwickeln und produzieren.
Hohe Lebensdauer und signifikante Reichweiten
Bereits Mitte 2021 soll ein erstes Testfahrzeug mit der neuen Antriebstechnologie auf den Straßen Bayerns unterwegs sein. Das Fahrzeug mit dem Namen Energon wurde Anfang August der Öffentlichkeit vorgestellt. „Brennstoffzellen-Lkw sind die einzige wirtschaftliche, emissionsfreie Alternative, die große Zuladungen als auch signifikante Reichweiten und schnelle Tankzyklen zulässt“, so Manfred Stefener, Vice President Fuel Cell Systems bei Freudenberg Sealing Technologies. Im Vergleich zu Pkw mit 5.000 bis 8.000 Betriebsstunden erfordern Lkw-Systeme mindestens eine Lebensdauer von 35.000 Stunden. Durch den Fokus auf den Schwerlast-Lkw beinhalte das aktuelle Projekt weitere Innovationen, heißt es. Dazu zählen beispielsweise die konsequente Nutzung lebensdaueroptimierender Materialkombinationen und die Entwicklung der Schnittstellen für eine Bauraum-optimierte Anwendung in einem Nutzfahrzeug.
Anfang 2018 hat Freudenberg Sealing Technologies sein Know-how mit der Akquisition des Brennstoffzellenherstellers Elcore strategisch ergänzt. Kurze Zeit später erwarb das Unternehmen durch seine Beteiligung am US-amerikanischen Batterieherstellers XALT Energy auch in der Batterietechnik wichtige technologische Expertise. Damit verfüge man sowohl bei Batterien als auch bei Brennstoffzellen über eine einzigartige Wertschöpfungstiefe: Die Herstellung von Gasdiffusionslagen, permeationsoptimierten Dichtungsmaterialien und Katalysatoren im eigenen Hause bilde die Grundlage für eine vollintegrierte Membrane-Electrode-Assembly (MEA) und den Ausgangspunkt für die LKW-Brennstoffzelle der Zukunft.
„Lediglich zugekaufte Komponenten zusammenzubauen ist keine Lösung für Heavy-Duty-Brennstoffzellen der Zukunft in hohen Stückzahlen“, sagt Claus Möhlenkamp, CEO von Freudenberg Sealing Technologies.„Dank der Kooperation mit der Quantron AG können wir die neuesten Forschungsergebnisse der Freudenberg-Gruppe für LKW-Brennstoffzellen innerhalb kürzester Zeit auf die Straße bringen.“