
Hyundai Kona: Weil man im fernen Korea das Marktkontingent für Europa einteilt und dort Norwegen immer noch die Nummer 1 ist, können für Kunden Wartezeiten bis zu einem Jahr entstehen. (Bild: Hyundai)
Es ist das erste Elektro-SUV, das auf deutschen Straßen fährt - der neue Hyundai Kona Elektro mit 428 Kilometer Reichweite (WLTP-geprüft). Er ist eines von sieben Modellen, mit denen Hyundai in diesem Jahr die Modellpipeline füllt. Ein weiteres ist der Hyundai Nexo. Bereits das zweite Serienauto mit Brennstoffzellenantrieb und einer Reichweite von 756 Kilometern (noch nach NEFZ-Status gemessen). Diese beiden sollen wesentlich dazu beitragen, dass in den kommenden zwei Jahren 60 Prozent der Hyundai-Fahrzeuge mit alternativen Antrieben unterwegs sind. Damit ist dann endlich Schluss mit dem Prädikat „bestes Preis-Leistungs-Verhältnis“.
Deutschland lenkt von oben den Elektroboom
Dabei spielt den Koreanern die aktuelle politische Lage in die Karten. Weil geradezu ein Elektrohype von der Regierung ausgerufen wurde und man landauf / landab fleißig an einer belastbaren Infrastruktur bastelt. Keine Kommune, die was auf sich hält, lässt es sich nehmen, präsentable und geförderte Ladesäulen sichtbar zu platzieren - natürlich vorzugsweise zu Gunsten der örtlichen Versorger.
Und wenn man in Deutschland etwas anpackt, dann gründlich. Eine neue Gesetzesvorlage soll nun auch Elektromobile für den Flottenmarkt attraktiv machen. Nach dem Willen des Kabinetts braucht der Dienstwagenfahrer nur noch 0,5 Prozent des Bruttolistenpreises als geldwerten Vorteil zu versteuern. Das könnte so manchen vom geliebten Diesel auf Elektroantrieb umschwenken lassen. Das würde Hyundai so passen. Denn knapp die Hälfte aller neuzugelassenen Hyundais sind Privatkunden. Das liegt weit über Marktdurchschnitt, der sich bei 38 Prozent bewegt.
Elektroautokäufer akzeptieren lange Lieferzeiten
Doch ist auch für Hyundai – trotz bester Bedingungen – nicht alles perfekt. Zum einen, weil man im fernen Korea das Marktkontingent für Europa einteilt und da ist Norwegen immer noch die Nummer 1. Das bedeutet für den Kunden Wartezeiten bis zu einem Jahr. Nicht schön, denn er könnte auch zur deutschen Konkurrenz abwandern, die gerade „Vollgas“ bei der E-Autoproduktion gibt. Doch Unternehmenssprecher Bernhard Voss bleibt bei dem Thema gelassen. „Kunden, die sich für einen Elektroantrieb entscheiden, sind anders als traditionelle. Sie akzeptieren die Fristen.“
Zum anderen ist die zweite Zukunftstechnologie, in der Hyundai bereits eine Art Tradition nachweisen kann, die Brennstoffzelle, noch weit von der Massentauglichkeit entfernt. Das liegt nicht an den Autos, sondern an der mangelnden bis teilweise gar nicht vorhandenen Infrastruktur in den Städten. Aktuell bewegt sich das Tankstellennetz bei 80 Stationen, meist entlang der Autobahn. Auftrieb gibt da zwar sicher die Kooperation mit Premiumautobauer Audi. Aber das kann nur ein weiteres Puzzleteil für die Akzeptanz der Brennstoffzelle sein.
Unternehmenssprecher Voss glaubt natürlich an den Durchbruch und denkt, dass das Modellangebot für entsprechende Volumina sorgt. Vielleicht stimmt das und dann sorgt auch hier die Regierung für einen gelenkten Hype. So oder so: Hyundai hat für jeden Boom ein Auto im Angebot.
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