Wenn sich am 17. September die Tore der weltgrößten Autoshow IAA in Frankfurt für die Besucher öffnen, stehen vor allem sie im Fokus der Weltpresse: die Weltpremieren und Neuheiten der Automobilbranche. Wer genau hinschaut, wird dabei feststellen, dass die Deutschen nicht nur in puncto Fußball gelernt haben, einen Heimvorteil zu ihren Gunsten zu nutzen. So präsentieren sie sich in solch einer Premierenlaune, dass ein Tag mal wieder nicht ausreichen wird, um jede von ihnen genau unter die Lupe zu nehmen. Gut, dass die meisten Informationen schon Tage und Wochen zuvor in die Welt hinausposaunt wurden.

Neuer Porsche 911

Zu den großen deutschen Messestars zählen in diesem Jahr die großen Oberklasse-Neuheiten. So verpasst Audi seinem Flaggschiff A8 den Buchstaben S und den schönen Zusatz Plus im Namen. Herauskommt ein 145.000 Euro teures und 605 PS starkes sowie 305 Kilometer pro Stunde schnelles Luxusgefährt. Mercedes-Benz lässt das sehenswerte S-Klasse Cabrio von der Kette. Seit 1971 ist es der erste offene luxuriöse Viersitzer der Schwaben. 455 und 585 PS stehen hier zur Wahl. Das Stoffverdeck des 5,02 Meter langen Cabrios verschwindet nach 20 Sekunden und bis Tempo 60. Aus dem Hause BMW rollt der dritte Luxusliner im Bunde an: Der neue Siebener. Mit 200 Kilogramm weniger auf den Stahlhüften verfügt er serienmäßig über eine Luftfederung und eine Hinterachslenkung sowie jede Menge neuester Technik. Besonders die Option, dass der neue Siebener ohne Fahrer an Bord in eine Parklücke rangiert, sorgt hier für große Augen.

Neben den Flaggschiffen der große Drei tummeln sich jede Menge weitere Neben den Flaggschiffen der große Drei tummeln sich jede Menge weitere Neuheiten. Eine von ihnen ist der neue Audi A4. Sowohl Limousine als auch Avant stehen ab Herbst dieses Jahres zu Preisen ab 30.000 Euro bei den Händlern. Mit 340 PS wesentlich sportlicher geht es mit dem Audi SQ5 TDI zur Sache. Das 4,37 Meter lange SUV braucht nur 5,1 Sekunden bis Tempo 100 und schafft 250 Kilometer pro Stunde. 6,6 Liter Diesel soll es nur benötigen. Noch weniger verbrauchen soll der kleine Bruder des Porsche Panamera mit elektrischem Antrieb. 500 Kilometer soll er am Stück zurücklegen können – leider erst ab 2018. Neben dem Pajun ist der überarbeitete Porsche 911 zu sehen. Leicht modifizierte Stoßfänger, Schürzen und Leuchteinheiten sind nur die Spitze des Facelift-Eisbergs. Denn unter der Motorhaube werden die 3,4 und 3,8 Liter Saugmotoren durch einen Dreiliter-Turbo-Motor ersetzt. Trotz der Hubraumverkleinerung soll die Leistung steigen. Der Carrera S leistet demnach statt 400 und 420 PS; der kleine Carrera Dank doppelter Aufladung 370 PS. Dabei soll der Verbrauch kaum mehr als sieben Liter betragen.

Größtes Geheimnis ist der Tiguan von VW

Bei BMW ist neben dem Markenaushängeschild des neuen Siebeners der ebenfalls neue X1 zu und der aufgefrischte BMW 3er bewundern. Das Topmodell mit Benziner leistet 231 PS. Gleichzeitig feiert bei Tochterunternehmen Mini der neue Clubman seine Premiere. Der neue Kombi-Mini mit den zwei Hecktüren verfügt, anders als die erste Generation, über vorn angeschlagene Front- und Fond-Türen. Bis zu 1.250 Liter Gepäck passen in den kleinen Bayern hinein. Bei 136 PS beginnt das Leistungsfenster. Bei Opel aus Rüsselsheim steht der neue Astra als Schräghecklimousine und Kombiversion im Messe-Rampenlicht. Die PS-Spannweite reicht zunächst von 95 PS beim 1,0-Liter großen Dreizylinder-Benziner bis hin zu einem 200-PS-Ottmotor, der ebenfalls aufgeladen zunächst die Top-Motorisierung sein wird. Besonderer Beliebtheit dürfte sich der 145 PS starke Turbobenziner mit 1,4 Litern Hubraum erfreuen. Dass ein OPC-Sportler später nachgereicht wird, dürfte keine Überraschung mehr sein. Die Diesel-Aggregate haben einen Hubraum von 1,6 Litern. Beim Verkaufsstart steht nur ein Selbstzünder mit 136 PS zur Auswahl, später kommt eine Ausbaustufe des Triebwerks mit rund 170 PS dazu und eine 95-PS-Variante soll den Einstieg bilden.

Bei Volkswagen stehen in diesem Jahr die Premieren des neuen Tiguan, des T6 samt California-Version und die des Golf Cabrio im Fokus des Geschehens. Letzteres, das noch auf der Vorgängerversion Golf VI basiert, hat neue vordere Stoßfänger, neue Seitenschweller und einen leicht modifizierten hinteren Stoßfänger verpasst bekommen. In puncto Farbauswahl ist die Palette um sechs Lacke sowie die neue Verdeckfarbe rot erweitert worden. 220 PS stellen hier die Topmotorisierung dar. Los geht es bei 105 PS. Ab November steht das neue Golf Cabrio für unveränderte 25.100 Euro beim Händler. Bei rund 1.000 Euro mehr dürfte die Preisliste des neuen Tiguan beginnen. Zwischen 125 PS und 220 PS beträgt die Leistungsspanne. Eine echte R-Version mit rund 300 PS soll 2017 folgen.

Mercedes bietet in diesem Jahr richtig viel zum Träumen. So stehen neben dem Star, dem Cabrio der S-Klasse, eine geliftete A-Klasse, das neue C-Klasse Coupe samt Topversion AMG C 63, der neue GLC und der neue GLE. Zur neuen A-Klasse gesellt sich von Anfang an das Topmodell A 45 AMG. Die Neuheit hier: Anstatt der sehr beachtlichen 360 PS stehen nun 381 PS zur Verfügung. Noch sportlicher wird das Mercedes AMG C 63 Coupe vom bekannten Achtzylinder-Turbo mit vier Litern Hubraum und zwei Leistungsstufen von 476 PS und 510 PS angetrieben. Die Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h lässt sich durch das so genannte Driver’s Package auf 290 km/h erheben. 0 auf Tempo 100 schafft der 1,8 Tonnen schwere 63er in knapp vier Sekunden. Ein der kleinsten, aber nicht unwichtigsten Weltpremieren rollt ohne Verdeck in die Messehallen: das neue Smart Fortwo Cabrio. Zum Start ist es mit zwei Motorvarianten mit 71 PS sowie 90 PS erhältlich, die entweder mit einer Fünfgang-Handschaltung oder einem Doppelkupplungsgetriebe kombinierbar sind.

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