Der Ausbau des Angebots an HV-Vorintegrationsplätzen (VIP) in Stollberg und an den anderen deutschen Standorten erfolgt IAV zufolge aufgrund der steigenden Kundennachfrage. Die VIPs werden etwa für die Absicherungen und Freigaben von Softwaredatenständen benötigt. Auf Vorintegrationsplätzen lassen sich sämtliche Komponenten sowie das Gesamtfahrzeug unter nahezu straßenrealistischen Bedingungen testen. Kunden würden immer stärker auf diesen Road-to-Rig-Ansatz setzen, sagt Sven Hönicke, Abteilungsleiter Test Center Chemnitz/Stollberg bei IAV. Man wolle ein breites Leistungsspektrum bei der Prüfung verschiedenster E-Antriebe anbieten.
Neu im Angebot ist ein Hochdrehzahlprüfstand, der dem Streben der Fahrzeughersteller nach mehr Geschwindigkeit für E-Autos Rechnung tragen soll. Laut IAV-Angaben schafft das System pro Minute bis zu 23.000 Umdrehungen bei maximal 570 kW Leistung. Der Prüfstand kann sowohl einzeln als auch gekoppelt mit einem Prüfstand für elektrische Achsen betrieben werden. Ebenfalls neu ist ein Prüfstand für Plug-in-Hybride (PHEV) mit vier Bremsen und Batterieklimacontainer, an dem ein kompletter PHEV-Antriebsstrang getestet werden kann. Dieser Allradprüfstand folgt auf den im Jahr 2020 in Betrieb genommenen BEV Hochvolt-Verbundprüfstand, der HV-Komponenten einzeln und im Systemverbund in frühen Entwicklungsstadien testet. Im Sommer 2020 eröffnete IAV sein neues Testzentrum in Heimsheim im Januar 2021 präsentierte das Engineeringunternehmen dann einen mobilen Prüfstand für E-Autos.
Da der Ausbau des Test Centers in Stollberg zunehmend an Kapazitätsgrenzen stoße, konzipiere man neue Prüfstände in Containerbauweise nach dem Prinzip "Test Bench in the Box". Die Anlagen sind modular auf- und abbaubar, können von Kunden gemietet und in kurzer Zeit vor Ort in Betrieb genommen werden. Das Konzept für Containerprüfstände, die gemäß den Testanforderungen der Autohersteller konfiguriert werden, bietet IAV inzwischen auch zum Verkauf an.