Als Jaguar Ende 2017 den XE SV Projekt 8 vorstellte, da war das Prädikat "schnellste viertürige Serienlimousine der Welt" angesichts der extremen Optik eher von britischem Understatement geprägt. Allein schon der fette Heckspoiler, der das 600 PS starke und 322 km/h schnelle Geschoß bei Top-Speed auf die Straße pressen sollte, hat die veritablen Ausmaße einer Kneipentheke und ist wenig alltagskompatibel. Auf der Rennstrecke ok - auf dem Supermarkt-Parkplatz eher gut für giftig spöttische Blicke. Jetzt hat Jaguar nachgebessert und eine zivilere Version des Projekt 8 nachgeschoben.

Vor allem der Flügel am Heck musste dran glauben und hat einem fest in die Kofferraumhaube fixierten Heckspoiler Platz gemacht. Dafür allerdings mussten die Leistungen etwas beschnitten werden. Der Kompressor-V8 unter der Fronthaube liefert zwar immer noch satte 441 kW/600 PS - aber bei 300 km/h wird der Vorwärtsdrang elektronisch abgeregelt. Spoilerlippchen schaffen nun mal nicht den Anpressdruck eines Leitwerks. Immerhin ist auch die Beschleunigung selbst gleich geblieben: In gerade mal 3,7 Sekunden ist der optisch entschärfte Projekt 8 von 0 auf Tempo 100. Wen es interessiert: Der XE SV Projekt 8 schluckt offiziell im Schnitt elf Liter.

Für das Weltklima werden auch die 254 g/km CO2, die der Projekt 8 pro Kilometer ausstößt ziemlich unerheblich sein: Sehr viele Kunden werden ohnehin nicht damit unterwegs sein. Im technischen Entwicklungscenter des hauseigenen Veredlers Special Vehicle Operations (SVO) werden nur 15 Exemplare davon gebaut - in Handarbeit und zum Stückpreis von gut 180.000 Euro.

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