
Mit Pyrolyseöl aus gemischten Abfällen wollen die Partner das Recycling von technischen
Kunststoffen im Automobilbau möglich machen. (Bild: Markus Breig, KIT)
Während sortenreine Kunststoffe oft mechanisch recycelt werden können, ist das Recycling von gemischten Kunststoffabfällen eine große Herausforderung. Der Thinktank Industrielle Ressourcenstrategien am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) startet mit Audi deshalb ein Pilotprojekt für chemisches Recycling, um diese Kunststoffmischfraktionen zurück in einen ressourcenschonenden Kreislauf zu führen. „Automobile Kunststoffe zu recyceln, ist bisher für viele Bauteile nicht möglich, deshalb leisten wir hier mit Audi Pionierarbeit“, sagt Dieter Stapf, Leiter des Instituts für Technische Chemie am KIT. „Wenn wir die Kreisläufe schließen wollen, dann müssen wir hierfür geeignete Verfahren entwickeln.“ Der Thinktank Industrielle Ressourcenstrategien ist gefördert aus Mitteln des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg.
Chemisches Recycling erweise sich bisher als die einzige Methode, mit der es möglich sei, solche gemischten Kunststoffabfälle wieder in Produkte mit Neuwarenqualität umzuwandeln, heißt es von Seiten des KIT. Christian Kühne. Marco Philippi, Leiter Beschaffungsstrategie bei Audi, ergänzt: "Wenn Kunststoffbauteile ohne Qualitätsverlustanstatt aus Erdöl aus Pyrolyseöl hergestellt werden können, wäre es möglich, den Anteil an nachhaltig hergestellten Teilen im Auto signifikant zu erhöhen." Auf lange Sicht könnte dieses Verfahren auch im Altfahrzeugrecycling eine Rolle spielen, so der Experte.
Mit dem Thinktank am KIT als Partner will Audi zunächst die technische Machbarkeit des chemischen Recyclings testen und das Verfahren auf Wirtschaftlichkeit und Umweltauswirkung bewerten. Der OEM stelle dazu nicht mehr benötigte Kuntstoff-Bauteile zur Verfügung. Diese Kunststoff-Bauteile werden durch chemisches Recycling zu Pyrolyseöl verarbeitet. Mittelfristig können Bauteile aus Pyrolyseöl erneut in Automobilen verwendet werden, hört man von Seiten des KIT. Gelinge es, die technische Machbarkeit nachzuweisen, wolle Audi das Verfahren industrialisieren und dann sukzessive auf mehr und mehr Teile anwenden.
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