MAN E-LKW

MAN möchte ab 2024 rund 200 E-LKW produzieren. (Bild: MAN)

Bei der Vorstellung des neuen Fahrzeugs überreichten Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) MAN-Chef Alexander Vlaskamp einen Förderbescheid über 8,2 Millionen Euro. Mit dem Geld sollen sowohl Komponenten als auch der Ausbau von Fahrzeugen mit Wasserstofftechnologie vorangetrieben werden. "Was wir tun können ist, Forschung zu stärken, um den Innovationssprung zu begleiten", sagte Söder.

Vlaskamp erklärte allerdings, derzeit sei Wasserstoff für den Einsatz in Automobilen - auch in Lastwagen - nicht wirtschaftlich. Drei Viertel der Ausgangsenergie würden für Umwandlungsprozesse verloren gehen "Mit einem Windrad können dreimal mehr E- als Wasserstoff-Lkw betrieben werden", sagte der Niederländer. Wasserstoff werde seinen Einsatz zunächst in industriellen Prozessen finden. Bei Lkw sieht der MAN-Chef den Einsatz von Wasserstoff-Brennstoffzellen erst "in der Welt von morgen und übermorgen". Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger konterte, in China würden bereits erste Lastwagen mit Brennstoffzellen ausgerüstet - hergestellt zum Teil in Bayern.

Der MAN-Chef geht davon aus, dass ab 2024 die Nachfrage nach E-Lkw stark anziehen wird. In den nächsten Jahren werde es möglich sein, Reichweiten von bis zu 1.000 Kilometer mit batteriegetriebenen Lastwagen zu erzielen. Gemeinsam mit Volvo und Daimler wolle MAN in den nächsten fünf Jahren europaweit 1.700 Ladepunkte zu schaffen. Dafür würden 500 Millionen Euro investiert.

 

Fragliche Zukunft für die Brennstoffzelle

Bezüglich des künftigen Einsatzes der Brennstoffzelle in Nutzfahrzeugen herrscht derzeit in der Branche noch keine Einigkeit. Während die Unternehmen der VW-Trucksparte Traton unter anderem aufgrund des niedrigeren Wirkungsgrades von Wasserstoff-Systemen voll auf batterieelektrische Antriebe setzen, kündigte Daimler Truck zu Beginn der Woche eine Doppelstrategie an.

„Es wird immer wieder Diskussionen geben, die sich nur mit einzelnen Teilaspekten unterschiedlicher alternativer Antriebsformen befassen wie beispielsweise der Energieeffizienz. Diese ist in der Tat beim batterie-elektrischen gegenüber dem wasserstoffbasierten Antrieb höher, jedoch wird dabei der Blick auf das große Ganze vergessen“, erklärt Andreas Gorbach, Mitglied des Vorstands der Daimler Truck AG, Leiter Truck Technology. Maßgeblich für Zero-Emission-Technologien sei jedoch neben der Effizienz auch die Verfügbarkeit entsprechender Infrastrukturen und ausreichend grüner Energie. Vor allem bei flexiblen und anspruchsvollen Einsätzen biete Wasserstoff möglicherweise bessere Lösungen, so der Hersteller.

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dpa