Anfang 2013 schickte Mazda sein Sixpack in das Kampfgetümmel der Mittelklasse. Kombi und Limousine stehen zum gleichen Preis beim Händler, unterhalb der Premium-Mittelklasse wollten die Japaner ein gewichtiges Wort mitreden und VW Passat & Co. ein bisschen was vom Kuchen abjagen. Hat geklappt: Bei den Importmarken ist der Mazda6 auf dem deutschen Markt ganz vorne dabei. Jetzt kommen die Japaner mit einem Update. Optisch allerdings tut sich dabei (fast) nichts: Gerade mal, dass die Blinker in den Seitenspiegeln nun so weit reichen, dass sie auch von vorne zu sehen sind. Das war\'s.
Alle anderen Neuerungen hat Mazda unters Blech gepackt. "GVC" zum Beispiel. So kürzen die Japaner ihre neu entwickelte Fahrdynamik-Regelung "G-Vectoring Control" ab. Das System beeinflusst laut Mazda durch kleine Eingriffe in das Drehmoment das Einlenkverhalten und soll so das Fahren in Kurven und den Komfort verbessern. Bei kleineren Lenkbewegungen oder in der Kurve "wird blitzschnell, aber für den Fahrer unbemerkt", das Drehmoment des Motors leicht reduziert und so etwas mehr Fahrzeuggewicht auf die Vorderräder verlagert. Als Ergebnis verspricht Mazda "mehr Lenkpräzision, Stabilität und Komfort im Alltag und fürs alle Passagiere". Die Zahl der sonst nötigen kleineren Lenkkorrekturen werde "spürbar reduziert".
In der Praxis ist das durchaus spürbar, wenn auch zum Teil gewöhnungsbedürftig: Der Mazda6 ist spurstabiler, präziser und komfortabler unterwegs als sein Vorgänger. Schon der war angenehm und entspannt zu pilotieren - das GVC-Update macht es noch einmal einen Hauch besser. Lenkkorrekturen bei langen Geradeausfahrten auf der Autobahn sind kaum nötig, der Mazda zieht mit präzisem Lenkeinschlag in Kurven und wieder hinaus. Allerdings hat man gerade auf Autobahnen immer wieder mal das Gefühl, in Spurrillen unterwegs zu sein - die Lenkung hat gelegentlich wohl so ihre eigenen Vorstellungen davon, wo\'s lang gehen soll. Gefährlich wird das nie - aber man muss sich daran gewöhnen und gegebenenfalls dagegen halten.
Modifiziertes Gaspedal
Zum gesteigerten Komfort trägt auch bei, dass Mazda den eh schon geringen Geräuschpegel im Innenraum durch eine Vielzahl von Detailveränderungen noch einmal weiter abgesenkt hat. Die Geräuschkulisse des Diesel-Motors, Abroll- und Windgeräusche treten weiter in den Hintergrund. Diverse Assistenzsysteme wurden nachgeschärft und optimiert. So nutzt der City-Notbremsassistent nun eine Kamera statt des bisherigen Lasersystems - und kann 100 statt zehn Meter voraus blicken, sowie nun auch Fußgänger erkennen. Oder die radargestützte Distanzregelung: Der aktive Bremseingriff arbeitet nun nicht mehr nur bis 145 km/h, sondern bis 160 km/h.
Feinarbeit auch innen. Das Head-up Display etwa liefert nun eine gestochen scharfe, höhere Auflösung, Verkehrszeichenerkennung und Farbe und ist in der Ausrichtung mit der Memory-Funktion der Sitze gekoppelt. Für das Navigationssystem, das nach wie vor gelegentlich etwas spät reagiert, gibt es nun drei Jahre kostenlose Kartenupdates. Die Gaspedalsteuerung wurde so modifiziert, dass die Beschleunigung präziser dosierbar ist.
Auch mit Allrad
Wenig geändert hat sich bei den Motorisierungen. An Benzinern stehen für Limousine und Kombi drei Motoren zur Wahl, die ausschließlich mit Frontantrieb kombiniert geliefert werden. Das Leistungsspektrum reicht von 107 kW/145 PS über 121 kW/165 PS bis 141 kW/192 PS, der offizielle Verbrauch liegt zwischen 5,5 und 6,4 Liter pro 100 Kilometern.
Alternativ bietet Mazda zwei Dieselmotoren mit 110 kW/150 PS und mit 129 kW/175 PS an. Im Kombi können sie auch mit Allradantrieb gekoppelt werden - sinnvoll, aber nicht gerade billig. Der Durchschnittsverbrauch liegt dann bei 5,0 bzw. 5,4 Litern. In den Versionen mit Frontantrieb schlucken sie zwischen 3,9 und 4,9 Litern. Für die Kraftübertragung sorgen entweder ein Handschaltgetriebe oder eine harmonische Automatik mit sechs Gängen/Stufen. Auch da hat sich nichts geändert.
In der Basisversion kostet der überarbeitete Mazda6 sowohl als Kombi wie auch als Limousine ab 25.690 Euro, ab Mitte September 2016 steht er bei den Händlern. Mit Allradantrieb und 175-PS-Diesel werden für den Kombi dann allerdings locker 43.090 Euro fällig.