So gibt es in Genf mit den Modellen A6, A7, Q5 und A8 nicht nur gleich vier neue Versionen mit Plug-In-Hybridantrieb zu sehen. Überraschend ist, dass die meisten Modelle in zwei Leistungsversionen verfügbar sind und die elektrische Reichweite mit gerade einmal 40 Kilometern überschaubar ausfällt. Gleichzeitig gibt es eine neue Nomenklatur, mit der die Schriftzüge auf dem Heckdeckel bald für eine leckere Buchstabensuppe reichen, denn ein Audi A8 PHEV trägt ab sofort die Bezeichnung Audi A8 60 TFSI e. Derart endlos lange Buchstabenketten gibt es sonst nur in China. Obwohl sich die Hybridmodelle bei allen Herstellern vergleichsweise schwertun und viele Kunden nicht so recht durchblicken, bietet Audi bei seinen Modellen die Plug-In-Hybriden in zwei Varianten an. Dabei geht es nicht wie man es zunächst erwarten würde um zwei Varianten an elektrischer Reichweite, sondern um zwei Leistungsstufe. So sind die kleineren Modelle Audi Q5, A6 und A7 mit einer sogenannten Komfortvariante (299 PS) und einer performanceorientierten Version (367 PS) zu bekommen.

Aushängeschild im hybriden Modellprogramm ist der Audi A8 60 TFSi e, dessen drei Liter großer Turbobenziner mit einem Elektromotor gekoppelt ist, der in die Achtgangautomatik integriert wurde und somit direkt auf den Allradantrieb einwirken kann. Der ausschließlich als 5,30-Meter-Langversion erhältliche A8-Hybride hat somit eine Systemleistung von 330 kW / 449 PS und ein maximales Drehmoment von üppigen 700 Nm. Weniger dynamisch und imageträchtig sieht es bei den kleinen Brüdern Audi A6, A7 und Q5 aus, deren Antriebspaket ansonsten weitgehend identisch mit dem des A8 ist. Jedoch müssen die drei Allradmodelle mit einem zwei Liter großen Vierzylinderbenziner auskommen und statt einer Achtgangautomatik arbeitet im Kardantunnel ein siebenstufiges Doppelkupplungsgetriebe nebst Elektromotor. Der Kunde kann zwischen Q5, A6 / A7 50 TFSI e und 55 TFSI e wählen, die eine Gesamtleistung von 220 kW / 299 PS bzw. 270 kW / 367 PS bieten.

Bei allen Modellen speist sich der Elektromotor aus einer Lithium-Ionen-Batterie im Boden des Gepäckraums. Ähnlich wie bei seinem Elektro-Erstlingswerk E-Tron setzen die Audi-Techniker besonders auf eine maximale Rekuperation. Beim Bremsen gewinnen die neuen PHEV-Modelle bis zu 80 kW / 109 PS Leistung zurück und verlängern so ihre Reichweite. Die E-Maschine übernimmt alle leichten Verzögerungen und somit einen Großteil der Bremsungen im Alltag. Bei mittleren Bremsungen teilt sie sich die Aufgabe mit den hydraulischen Radbremsen, die jenseits einer Verzögerung von 0,4 g diese Arbeit allein erledigen.

Die Lithium-Ionen-Batterie ist bei Audi A6, A7 und A8 aus 104 so genannten Pouch-Zellen aufgebaut, die in acht Modulen zusammengefasst sind. Sie speichert mit einer Spannung von 385 Volt insgesamt 14,1 kWh Energie. Die Lithium-Ionen-Batterie im Q5 setzt sich aus prismatischen Zellen zusammen und verfügt ebenfalls über 14,1 kWh. Die Plug-in-Hybriden verfügen über die Fahrmodi "EV", "Auto" und "Hold", in dem das Antriebsmanagement das Paket so steuert, dass der vorhandene Ladestatus der Batterie gehalten wird, etwa für das spätere rein elektrische Fahren in urbanen Gebieten. Zur Serienausstattung der Hybriden gehört ein Kabel für Haushalts- und Industriesteckdosen nebst entsprechendem Bedienteil. Optional liefert Audi eine Halterung ("Lade-Clip") sowie ein Mode 3-Kabel für öffentliche Ladesäulen. An einem Ladeanschluss mit 7,2 kW Leistung dauert eine Vollladung der Batterie gut zwei Stunden.

Sie möchten gerne weiterlesen?