Das Hyundai-Scrabble ist nicht immer einfach zu lösen. Bei seiner Premiere 2005 hieß der Kompakt-SUV Tucson. Dann änderten die Koreaner die Bezeichnung in Hyundai ix35 und jetzt geht es wieder zurück zu Tucson. Die Amerikaner haben es da übrigens einfacher, jenseits des Atlantiks blieb der Tucson immer der Tucson. Punkt. Der Erstling überzeugte mit bezahlbarer Robustheit und rückte den koreanischen Autobauer weg von dem Billigimage. Auch die Neuauflage hat eine Mission: Die Konkurrenz ist nicht mehr der Nissan Qashqai – der Koreaner will dem Ford Kuga und auch dem VW Tiguan die Käufer abwerben.
“Mit dem Tucson wollen wir emotionaler und maskuliner werden”, erläutert der oberste Formengeber des Hyundai-Konzerns Peter Schreyer. Da passt es auch ins Bild, dass die Koreaner eine Partnerschaft mit der berühmten Londoner Gallery Tate Modern geschlossen hat.
Neue Plattform und verbesserte Assistenzsysteme
Damit das auch gelingt, haben sich die Koreaner mächtig ins Zeug gelegt, Der Tuscon basiert auf einer komplett neuen Plattform und schließt bei den Assistenzsystemen die Lücke zu den deutschen Premium-Produkten. Jetzt können sich auch Tucson-Fahrer über Helfer wie den elektronischen Parkassistenten freuen, eine Notbremsfunktion, die auch Fußgänger erkennt, eine Verkehrsschildererkennung oder einen Toten-Winkel-Assistenten. Wer das Navigationssystem ordert, bekommt sieben Jahre Verkehrsmeldungen (TomTom-Live-Services) inklusive.
Im Vergleich zum Vorgänger ist der Geländegänger deutlich gewachsen: Er ist gut sechs Zentimeter länger, einen Zentimeter tiefer und drei Zentimeter breiter. Bullig steht der da. Mehr kantiges Alpha-Tier, als es der ix35 jemals war. Der markante Chrom-Kühlergrill mit den drei Streben schließt mit einer breiten Spange direkt an die schmalen Scheinwerfer an – Audi Q3 lässt grüßen. „Das haben die bei uns abgeschaut“, sagt der Ex-Audi-Designer Peter Schreyer lachend und nicht ganz ernst gemeint. Bei der ersten Sitzprobe hinterlässt der Tucson einen guten Eindruck. Die Instrumente sind klar gezeichnet und die Bedienung eingängig. Vieles lässt sich noch mit einem Knopfdruck erledigen. Das Cockpit mit den genarbten Hartplastik-Oberflächen und dem unterschäumten Armaturenbrett macht einen soliden Eindruck, erreicht aber noch nicht ganz die VW-Wertigkeit.
Ausreichend Platz im Fond
Die größeren Abmessungen wirken sich auch auf den Innenraum aus. Platz ist in dem 4,48 Meter langen und 1,85 Meter breiten Kompakt-SUV ebenfalls genug vorhanden. Vorne ist die Sitzposition recht hoch und die schrägstehenden A-Säulen behindern die Aussicht. Dank des Radstandes von 2,67 Metern haben auch großgewachsene Passagiere im Fond Platz und das Kofferraum-Volumen von 513 Litern ist groß genug, um auch das Gepäck für die Urlaubsfahrt unterzubringen. Die Ladekante ist relativ hoch und bei umgelegter Rückbank entsteht eine gerade Fläche unter der sich noch ein weiteres Abteil befindet.
Bis Anfang September müssen sich die kaufwilligen Interessenten noch gedulden, erst dann steht der Tucson beim Händler. Bei den Preisen halten sich die Koreaner noch bedeckt: Allerdings ist davon auszugehen, dass der Einstiegspreis über dem des aktuellen ix35 liegt, der ab 20.970 Euro zu haben ist.
170 PS und Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe
Insgesamt fünf Motoren – zwei 1,6-Liter-Benziner und drei Dieselmotoren mit 1,7 Liter und 2.0 Liter Hubraum stehen zur Auswahl. Bei den Selbstzündern reicht das Leistungsspektrum von 85 kW / 115 PS (1,7 Liter) bis zu 100 kW / 136 PS oder 135 kW / 184 PS bei der Zwei-Liter-Variante. Der Basis-Benziner treibt den Tuscon mit 99 kW /135 PS an, während der neue aufgeladene 1,6-Liter-T-GDI es auf 130 kW / 170 PS bringt. Dieser Top-Benziner kann als einziges Triebwerk mit dem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe kombiniert werden, während die beiden Einstiegs-Aggregate – sowohl Diesel als auch Otto-Motor – nur mit manueller Sechsgangschaltung zu haben sind. Bei den größeren Dieseln ist die bekannte Sechsgangautomatik optional. Der Allrad-Antrieb soll für die Zwei-Liter-Diesel und den stärkeren Benziner als Extra erhältlich sein.
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Wolfgang Gomolll; press-inform
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