Der Opel Insignia hat keinen leichten Stand. Schließlich kämpft er gegen Konkurrenten wie den VW Passat, einen Ford Mondeo oder den Mazda 6. Der eine überzeugt in der Mittelklasse durch Wertigkeit, die anderen durch ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Um in diesem automobilen Haifischbecken nicht verspeist zu werden, muss man schon einiges bieten. Für den Opel Insignia spricht das ansehnliche Design und die guten Platzverhältnisse, aber beim Infotainment und den Motoren war der Rüsselsheimer bislang nicht immer die erste Wahl.
Diese beiden Schwachstellen haben die jetzt Rüsselsheimer ausgemerzt. Jetzt gibt es für den Mittelklasse-Modell einen 1.6-Liter-Benziner mit Biturboaufladung. Der Insignia tritt energisch an und schon bei 1.650 Umdrehungen pro Minute steht das maximale Drehmoment von 280 Newtonmetern zu Verfügung. Per Overboost sind es kurzeitig sogar 300 Nm.
Doch die Kraft von 147 kW / 200 PS ist eine Sache. Die Fahrbarkeit eine andere. Und da haben die Opel-Ingenieure trotz des nicht gerade üppigen Hubraums von 1,6 Litern einen guten Job gemacht, da das Plateau des maximalen Drehmoments erst bei 4.500 U/min wieder abfällt. Mit der manuellen Sechsgangschaltung, die etwas präziser sein könnte, lässt sich der Opel ganz entspannt bewegen. Vor allem die Elastizität zwischen 80 und 140 km/h hat uns gefallen. Im sechsten Gang geht dem Triebwerk etwas die Luft aus. Wer keine sportlichen Höchstleistungen erwartet, kann den Insignia aber auch schaltfaul fahren. Nach 7,9 Sekunden ist Landstraßentempo erreicht, der Durchschnittsverbrauch beträgt 6,6 l/100 km (WLTP-Zyklus 7,1 l/100 km) und die Höchstgeschwindigkeit 232 km/h. Alles in Ordnung. Gut gefällt uns das unaufdringliche Geräuschniveaus des Vierzylinder-Aggregats. Dieser Leisetretermodus wird mit einer speziellen Steuerkette und Resonatoren im Ansaugtrakt, die unerwünschte Frequenzen dämpfen, erreicht.
Neues Infotainment
Das Fahrwerk bleibt unverändert. Ohne adaptiven Flexride-Fahrwerk (ist bei der Automatik-Version inklusive) ist der Insignia eher komfortabel abgestimmt und kommt auch einigermaßen flott um die Ecken, wobei langgezogene Kurven eindeutig die Stärke des 4,99 Meter langen Kombis sind. Die Raumverhältnisse sind nach wie vor gut - vor allem im Fond, wo auch großgewachsene Passagiere gut Platz finden. Der Kofferraum hat ein Volumen von 560 bis 1.665 Liter, reicht aus, ist aber sicher nicht der Klassenbestwert. Der Passat Variant ist 4,77 Meter lang (also 22 Zentimeter kürzer als der Insignia Sports Tourer) und hat ein Gepäckteil einem Fassungsvermögen 650 Liter bis 1.780 Liter, beim Ford Mondeo Turnier (4,87 Meter lang) sind es 525 Liter bis 1.630 Liter und beim Mazda 6 Kombi (4,81 Meter lang) 522 bis 1.664 Liter.
Bei der grafischen Anmutung des Infotainments hat Opel einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht. Der war auch nötig und einfach, da das bisherige System grafisch bei weitem nicht mehr dem aktuellen Stand entsprach. Jetzt hat die Bedienoberfläche ein moderneres Aussehen und die Bedienung geht leicht von der Hand. Hilfreich ist die Statusleiste mit festen "Apps" die beim Schnellzugriff auf einzelne wichtige Programme bietet. Mit einer Größe von acht Zoll ist der Touchscreen in Ordnung. Per Apple CarPlay oder Android Auto werden die Smartphones gespiegelt, aber Opel hat auch ein eigenes Navigationssystem. Allerdings braucht man einen Hotspot, den der Fahrer mit seinem Smartphone oder einem anderen Gerät bereitstellt, um Informationen, wie den Echtzeitverkehr ins Auto zu bringen.
Fairerweise muss dazugesagt werden, dass das Top-Infotainmentsystem beim Insignia mit dem 1.6-DIT-Motor serienmäßig ist, bei den anderen Varianten nur bei der Einstiegsversion 1.485 Euro Aufpreis kostet und sonst ebenfalls ab Werk verbaut ist. Der Opel Insignia Sports Tourer mit dem 1.6-DIT-Motor kostet mindestens 36.195 Euro, das sind 2.275 Euro mehr als der 1.5 DIT-Benziner mit 121 kW / 165 PS.
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