Allerdings wird sich der Wandel einer Studie zufolge nicht über Nacht einstellen. Computergesteuerte Fahrzeuge dürften den Pkw-Markt nicht vor dem Jahr 2040 weitgehend durchdrungen haben, heißt es in einer Untersuchung der Deutsche Bank Research.
"Der Weg zum digitalen Auto wird einer Evolution und nicht einer Revolution gleichen", erklärt Eric Heymann, Auto-Experte bei DB Research. Die Entwicklung neuer Modelle brauche Zeit, und ein einmal verkauftes Auto werde über viele Jahre genutzt, ehe es ausgetauscht werde. "Außerdem dürften sich viele Autofahrer erst nach und nach von der Vorstellung verabschieden, ihr Fahrzeug in erster Linie selbst zu steuern."
Für die Branche dürfte sich der Wandel unter Strich aber auszahlen. Da die meisten neuen Technologien zusätzlich verbaut werden und die Autos damit im Wert steigen und teurer werden, sollten die Umsätze steigen, wie aus der Studie hervorgeht. Um diese zusätzlichen Einnahmen würden allerdings neben den traditionellen Autoherstellern auch viele neue Spieler konkurrieren, einschließlich großer Unternehmen aus der IT-Welt.
Apple und Google mischen kräftig mit
Wer welchen Teil der Umsätze abbekomme, sei bisher aber nicht ausgemacht: "Es gibt kein Unternehmen, welches hinsichtlich des Gesamtpakts 'digitales Auto' uneinholbar vorne liegt", so Heymann. Fest stehe, dass Apple und Google kräftig mitmischten. Es gäbe letztlich aber keine einfache Antwort auf die Frage, wie groß das Bedrohungspotenzial für die traditionellen Hersteller sei.
Im Kerngeschäft der Autoproduktion sehen die Analysten jedenfalls kaum neue Anbieter. So dürfte es sich für ein großes Technologieunternehmen kaum lohnen, selbst ein Geflecht von Werken und Zulieferern aufzubauen. Im Markt der digitalen Automobiltechnologien, wie zum Beispiel digitale Mobilitätsdienste (Fahrdienste, Carsharing), dürften neue Wettbewerber den Wettbewerb allerdings intensivieren. Angesichts dieser Entwicklungen erwarten die Analysten weitere branchenübergreifende Kooperationen.
Letztlich wäre es auch nicht überraschend, wenn in 15 bis 25 Jahren noch viele der heute aktiven Autohersteller - nicht nur in Deutschland - sowie ihre Zulieferer Technologie-Trends beim digitalen Auto "maßgeblich mitbestimmen würden".