Wer an Sony denkt, dem kommen Walkman, gigantische Bildschirme und die Playstation in den Sinn. Doch es geht noch eine Nummer größer - und auf vier Rädern. Auf der Messe für Unterhaltungselektronik CES zeigt Sony mit der seriennahen Studie des Vision-S eine Elektrolimousine, die es zumindest auf den ersten Blick mit einem Fahrzeug wie dem Tesla Model S aufnehmen kann oder besser könnte. Dass der Sony Vision-S keine Realität werden dürfte, zeigt nicht zuletzt das kleine Hinweisschild auf der Tafel der technischen Daten: "This prototype vehicle is intended to illustrate our potential future concepts." Heißt: Es ermöglicht lediglich einen Ausblick auf mögliche Zukunftsprojekte.
Wie das Model S von Tesla wird der 1,45 Meter hohe Sony Vision-S - kreiert in der hauseigenen Designabteilung - elektrisch angetrieben und bietet auf den Einzelsitzen bis zu vier Personen bequemen Platz. "Kreativität ist eine starke treibende Kraft, die Sony nach vorne bringt. Wenn es mit unserer Technologie kombiniert wird, ist es nicht mehr aufzuhalten", sagt Kenichiro Yoshida, CEO der Sony Corporation. Angetrieben wird die Zukunfts-Studie von zwei jeweils 200 kW / 272 PS starken Elektromotoren an jeder Achse. Aus dem Stand beschleunigt der über 2,3 Tonnen schwere Allradler zumindest imaginär in 4,8 Sekunden auf Tempo 100 und erreicht eine abgeregelte Höchstgeschwindigkeit von 240 km/h. Für entsprechenden Komfort sorgt eine variable Luftfederung, welche die Bodenfreiheit von 12 bis 13,5 Zentimeter variieren kann
Dabei wird die 4,90 Meter lange Limousine, die leichte Anlehnungen an den Porsche Taycan oder das Tesla Model S kaum verbergen kann, nicht nur elektrisch angetrieben, sondern ist in erster Linie mit einer neuartigen Sicherheitszone ausgestattet. Diese soll Fahrer und Insassen in alltäglichen Fahrsituationen unterstützen, indem sie Gefahren 360 Grad rund um das Fahrzeug erkennt und die Risiken im Straßenverkehr minimiert. Der Innenraum ist dabei nicht zuletzt dank des drei Meter langen Radstandes nicht nur sicher, sondern auch sehr geräumig. Vorne blicken die Insassen auf mehrere Großdisplays, die das Armaturenbrett bilden und statt Außenspiegeln liefern zwei Displays Informationen über den Bereich hinter und neben dem Fahrzeug. Für maximale Sicherheit bei der Sony-Studie sorgen verschiedene Kameras und mehr als 30 Hightech-Sensoren, die in dem Vision-S verbaut sind und unter anderem durch Lidar-Technik eine bestmögliche Objekterkennung ermöglichen. Selbst im Innenraum sorgen Sensoren mit Objekterkennung und Gestensteuerung für ein perfektes Infotainment und maximale Sicherheit. Der vollständig vernetzte Sony Vision-S kann sich jederzeit updaten und ist so nicht nurdDank der künstlichen Intelligenz auf dem neusten Stand der Technik.
Kaum anzunehmen, dass sich der Weltkonzern Sony mit einer Serienumsetzung der CES-Studie den Bau eines Elektroautos ans Bein binden will. Die Autoindustrie gilt nicht zuletzt durch ihre verkrusteten Strukturen, die Tiefenfinanzierung und die endlosen Entwicklungszyklen als altmodisch. Gerade die kurzlebige Unterhaltungsindustrie arbeitet zwar gerne mit der imageträchtigen Autoindustrie zusammen, belächelt diese jedoch bei Serienumsetzungen und Zukunftsprojekten nicht nur hinter vorgehaltener Hand. So ist der Sony Vision-S nicht mehr als ein rollendes Medium, dass die Zukunftstechnologien von Sony greifbarer und die Japaner als Hightech-Konzern mit Autokompetenz präsentieren soll. Wo ginge das besser als auf der CES?
