Auf der North American International Auto Show geben die Automobilhersteller den Blick in die Zukunft preis. Die Studien gehören schon lange zu den Stars jeder Messe – auch in Detroit.

Ob Amerikaner, Asiate oder Europäer – die Zukunft kann niemand genau vorhersagen. Umso schöner ist es, dass diese These im Bereich der Automobilindustrie nicht so recht greifen will. Denn mit den sogenannten Design- oder Konzeptstudien lassen sich die Hersteller ganz offen und gern über die Schulter blicken. Dass nicht aus jeder Spinnerei oder jedem stählernen Markforschungsinstrument auch am Ende des Tages, Jahres oder Jahrzehnts ein realer Ableger wird, ist klar. Doch bei den Studien auf der North American International Auto Show in Detroit, kurz NAIAS, steckt schon jede Menge Serienpotenzial.

Mad Max aus Japan

Zwei hoffentlich auch für den deutschen Markt reelle Chancen zur Serienwirklichkeit sind beim amerikanischen Autohersteller Buick zu sehen. So lässt der Envision einen Ausblick auf einen zukünftigen Mokka der Marke Opel erahnen. Ein großes Panoramadach, LED-Blinker und beheizte Außenspiegel lesen sich zwar nicht gerade spektakulär, aber immerhin schaut er etwas moderner aus. Ein echter Höhepunkt ist jedoch das Avista Concept. Die flache Form des langgestreckten Coupes, die fehlende B-Säule und 20 Zoll große Räder wecken die Hoffnung auf eine Wiederauferstehung des Opel Calibra. Sein drei Liter großer Twin-Turbo-V6-Benzinmotor verfügt über eine Zylinderabschaltung. Der schicke 2+2-Sitzer mutet innen mit seinem großen Touchscreen-Display mindestens ebenso futuristisch an, wie von außen.

Ebenfalls futuristisch, aber eher im Mad-Max-Stil kommt der Nissan Titan Warrior Concept rüber. Das Nissan Design America-Team hat sich den schon von Hause aus recht martialisch wirkenden Titan XD vorgeknüpft und ihn noch brutaler gemacht. Der silber graue Pick-Up steht einem Ford F-150 Raptor in puncto Auftritt in Nichts nach. Die einzigartigen Felgen mit den speziell angefertigten Reifen lassen erahnen, dass der Riese nicht nur spielen will. Im Innenraum wird das schon außen zu sehenden Farbthema in orange-schwarz-silber fortgeführt. Sogar ein wenig Karbon hat es in den ansonsten mit Leder und Alcantara verfeinerten Innenraum geschafft.

Sehr weit in der Zukunft

Richtig schick und nur ein wenig gewaltig, dafür aber mächtig gemütlich kommt der Kia Telluride Concept rüber. Der Ausblick auf einen Premium-SUV mit Platz für bis zu sieben Personen auf insgesamt drei Sitzreihen basiert auf einer gestreckten Plattform des Sorento. Neben der Möglichkeit die beiden Einzelsitze der zweiten Reihe in Liegesitze zu verwandeln, verfügen sie noch über Vitalfunktions-Sensoren in den Rückenlehnen. Die Daten lassen sich in den Türtafeln im Fond darstellen. Für den Antrieb des Kia Telluride sorgt ein Hybridsystem bestehend aus einem 3,5 Liter großen V6-Motor mit 274 PS und einem Elektromotor mit 132 PS.

Wahrscheinlich nicht morgen, übermorgen oder überhaupt in den kommenden Monaten oder gar Jahren wird der Audi h-tron quattro concept zur Realität. Der Unterschied zum e-tron liegt auf der Hand beziehungsweise im Namen: Wer ihn tanken möchte, braucht keinen Strom, sondern Wasserstoff. Der Brennstoffzelle mit einer Leistung von 110 Kilowatt steht eine sogenannte Pufferbatterie mit 100 Kilowatt zur Seite. So lässt sich eine Beschleunigung bis Tempo 100 in unter sieben Sekunden realisieren. Die Reichweite soll 600 Kilometer und die Nachfüllzeit maximal vier Minuten betragen.

Konzernbruder Volkswagen lässt mit dem Tiguan GTE Active Conept einen 225 PS starken Plug-in-Hybriden von der Kette. Die Systemleistung setzt sich aus einem 150 PS starken Benzinmotor und zwei E-Motoren mit vorn 40 und hinten 85 Kilowattstunden zusammen. Der auf den ersten Blick als Offroader identifizierbare Tiguan GTE Active Concept verfügt über eine um 45 auf 245 Millimeter angehobene Bodenfreiheit. Im normalen Fahrbetrieb wird er über die Hinterräder, bei Traktionsverlust über alle Räder angetrieben. Bis zu 193 Kilometer pro Stunde und eine Sprintzeit von 6,4 Sekunden sollen möglich sein. Der im Innenraum verbaute 9,2 Zoll große Touchscreen mit Gestensteuerung soll, anders als der Rest des Fahrzeugs, voraussichtlich schon im Frühjahr 2017 in einem siebensitzigen US-SUV kommen, das auf dem Coupe GTE und dem CrossBlue basiert.

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