Die weltweit 500 Unternehmen mit dem höchsten Forschungsausgaben gaben 2022 in diesem Bereich 889 Milliarden Euro und damit 14 Prozent mehr aus als ein Jahr zuvor. Wie die Unternehmensberatung EY berechnete, waren unter diesen 500 Unternehmen 164 aus den USA mit einem Gesamtbudget von 475 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung - ein Plus von 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dahinter folgten mit deutlichem Abstand Firmen aus Japan und Deutschland - hier lagen die Wachstumsraten lediglich bei sechs beziehungsweise elf Prozent.
EY zufolge ist in den vergangenen Jahren zudem die Zahl der US-Unternehmen gewachsen, die es in den Kreis der 500 ausgewerteten Unternehmen geschafft haben. 2018 gehörten demnach 140 US-Unternehmen zu den 500 Firmen mit den höchsten Forschungs- und Entwicklungsbudgets weltweit. Die Zahl der europäischen Unternehmen in der Rangliste ging im selben Zeitraum von 142 auf 133 zurück, die Zahl asiatischer Unternehmen von 213 auf 191.
Entwicklungsstandort Europa verliert den Anschluss
"Firmen aus Europa und damit auch aus Deutschland drohen den Anschluss an die von den USA dominierte Weltspitze zu verlieren", sagte Henrik Ahlers, Vorsitzender der EY-Geschäftsführung, laut Mitteilung. Der Wirtschaftsstandort Deutschland stehe angesichts hoher Energie- und Produktionskosten, unsicheren Lieferketten und geopolitischen Spannungen so sehr unter Druck wie wohl noch nie zuvor. "Schon seit einigen Jahren aber sehen wir, dass es eher US-Unternehmen sind, die massiv in Innovation investieren", sagte Ahlers.
Aus Deutschland schafften es 29 Unternehmen in das Ranking, mit Volkswagen auch eines unter die besten zehn. Der Autohersteller aus Niedersachsen steigerte sein Forschungsbudget um 12 Prozent auf 14,3 Milliarden Euro. Besonders deutlich fiel der Anstieg bei Bayer aus - das Forschungsbudget wurde EY zufolge um 21 Prozent auf 6,6 Milliarden Euro angehoben. Bei SAP ging es um 19 Prozent auf 6,2 Milliarden Euro nach oben.