
Der VW Golf ist Volkswagens Volumenmodell. Derzeit läuft die Produktion der neuen Generation in Wolfsburg hoch. (Bild: Volkswagen AG)
Die Baureihe Golf, von der Volkswagen seit dem Start im Jahr 1974 rund 36 Millionen Exemplare verkaufte, ist ein maßgeblicher Taktgeber für VW. Wie sein Vorgänger Golf 7, basiert der nun folgende Golf 8 auf dem Modularen Querbaukasten, kurz: MQB, mit dessen Einführung Volkswagen neue Standards setzte und große Einsparungen erzielen konnte. Der 8er wird nicht als reine Elektroversion kommen, diesen Part soll bald die ID-Familie übernehmen, deren Hochlauf noch bevorsteht. Otto-, Diesel und Hybrid-Versionen werden jedoch im Volumenmodell angeboten. Überdies sollen die Autos hohe Standards bei den Themen Sicherheit und Interaktionsmöglichkeiten bieten. Zwischenzeitlich machten Berichte die Runde, wonach es Probleme mit der Bordelektronik gab. In diesem Jahr sollen daher zunächst einmal Modelle mit abgespeckter Technik an den Start gehen, meldet dpa.
Dass der Golf zum Erfolg verdammt sei, betont auch der Direktor des Instituts für Automobilwirtschaft (IfA) in Geislingen, Stefan Reindl: "Es ist der Volkswagen schlechthin, der Begründer der Klasse der kompakten Fahrzeuge", zitiert ihn dpa. Daher "müsse der Golf schon sitzen", so Reindl weiter. In der Produktion setzt man bei Volkswagen dazu auf eine höhere Standardisierung der Anlagen und Prozesse. Die Gesamtinvestitionen für den neuen Golf belaufen sich laut Volkswagen auf einen mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Betrag. Durch eine höhere Standardisierung der Anlagen und Prozesse sei es gelungen, die Investitionen für einen erfolgreichen Anlauf im Vergleich zum Vorgänger mehr als zu halbieren. Dr. Andreas Tostmann, Produktionsvorstand der Marke Volkswagen, sagt: „Der Golf 8 ist deutlich komplexer als sein Vorgänger. Trotzdem können wir die durchschnittliche Fertigungszeit um etwa eine Stunde reduzieren.
In Wolfsburg arbeiten 8400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausschließlich am Golf, dem über 2700 Einzelteile und Komponenten zugerechnet werden. Weiter wird angegeben, dass im vollvernetzen Golf 8 insgesamt 1340 Meter Kabel bei 962 Leitungen verbaut werden - knapp 100 Meter mehr Kabel und 31 Leitungen mehr als im Vorgänger. Im Karosseriebau können 80 Prozent der bestehenden Anlagen aufgrund der derzeitigen Plattform-Strategie weiter genutzt werden. Für die Seitenteile mit den Tornadolinien des Golf 8 wurde eine neue Anlage installiert, die nicht nur wesentlich flexibler, sondern auch um 40 Prozent produktiver sei als die des Golf 7. Die Fahrzeuginbetriebnahme, also die Aufspielung sämtlicher Daten, erfolgt vollautomatisch durch schnelles WLAN im laufenden Fertigungsprozess an der Linie. So bleibe in diesem Prozessschritt bei einer steigenden Anzahl von Datenmengen die Fertigungszeit konstant. Eine neue vollautomatische Generation fahrerloser Transportsysteme werde ab nächstem Jahr die Materialversorgung sicherstellen. Weiter heißt es, durch den Einsatz von 23 Transportrobotern werde die Produktivität in dem Bereich Logistik des Karosseriebaus um sieben Prozent erhöht.
Das Volkswagen-Werk Wolfsburg ist am 5. und 6. November 2019 Gastgeber des 14. Automotive Lean Production Awards von AUTOMOBIL PRODUKTION und der Unternehmensberatung Agamus.
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