An SUV führt scheinbar keinerlei Weg mehr vorbei. Damit wird sich auch das Massenmodell Golf arrangieren müssen; selbst wenn die neue Konkurrenz aus dem eigenen Hause kommt. Wer vom Kompaktmodell Golf oder dem kleineren Polo auf einen SUV umsteigen wollte, musste beim VW Tiguan bisher ein paar tausender mehr in die Hand nehmen. Damit ist jetzt Schluss, denn der kleine Bruder des Tiguan startet bei rund 18.000 Euro und dürfte der versammelten Konkurrenz viel Ärger bereiten. Technisch ist der VW T-Roc ein Zwilling des Audi Q2 – erkennen kann man das aber weder außen noch innen. Er ist 4,23 Meter lang, 1,82 Meter breit und 1,54 Meter hoch – das gefällige Design wurde von der Studie des gleichnamigen Konzeptmodells vom Genfer Salon 2014 herübergerettet. Das können auch die wilden Tarnfolien des Prototypens nicht verheimlichen. Die Front ist kraftvoller als man es von anderen Volkswagen-Modellen kennt. Die Dachlinie fällt ab dem Radlauf stark nach hinten hin ab und macht so ein schmuckes Hinterteil. Die Überhänge sind auffallend kurz und für einen robusten Auftritt sorgen nicht nur große Räder und ein paar Zentimeter mehr Bodenfreiheit, sondern auch die durchgehende Dachreling.

Mitte des Jahres wird er erstmals der Öffentlichkeit präsentiert und zum Jahresende ergänzt er dann das Kompaktklasse-Portfolio mit Kontakt zur Konkurrenz, die mit Opel Crossland, Peugeot 2008, Mini Countryman, Nissan Juke oder Renault Captur üppig angewachsen ist. Produziert wird der Crossover, der wahlweise mit Front- und Allradantrieb angeboten wird, im ehemaligen VW-Eos-Werk in Portugal. Ab 2018 dürfte so auch eine nachgeschärfte Sportvariante mit dem R im Kühlergrill folgen, die deutlich über 200 PS leistet. Bei vergleichbaren Abmessungen entspricht auch das Motorenportfolio weitgehen dem VW Golf. So gibt es die bekannten Diesel zunächst mit 115 und 136 PS; deutlich wichtiger dürften jedoch die Turbobenziner mit drei und vier Zylindern sein, die mit 1,0, 1,5 und 2,0 Litern Hubraum angeboten werden und zwischen 115 und 190 PS leisten. Bei den ersten Testfahrten in Nordwesten Südafrikas präsentiert sich der T-Roc agil und munter. Es klappert und poltert trotz Prototypenstand wenig und der 1,5 Liter große Vierzylinder-Turbobenziner als zentrales Modell der Palette geht auf den sandigen Pisten ambitioniert zur Sache. Das 150 PS starke Triebwerk mit seinen 250 Nm maximalen Drehmoment hängt gut am Gas und lässt sich wahlweise mit einer Sechsgang-Handschaltung oder einem siebenstufigen Doppelkupplungsgetriebe kombinieren. Wenn man es darauf anlegt, würde man den 1,2 Tonnen schweren T-Roc aus dem Stand in kaum mehr als acht Sekunden beschleunigen können und auf gerader Strecke 210 km/h schnell werden lassen.

Im Innenraum gibt es das bekannte Volkswagen-Bild. Alles ist übersichtlich dort, wo es hingehört. Die Sitze sind gut konturiert und alle Schalter kennt man von Polo und Golf. Auf Wunsch gibt es die animierte Instrumenteneinheit, Bildschirmnavigation und ein Komplettangebot von Fahrerassistenzsystemen. Unter dem dunklen Schutzplanen im Innenraum lassen sich zudem größere Farbelemente erkennen, mit denen der T-Roc eine betont jüngere Kundschaft locken will. War die 4,18 Meter lange Konzeptstudie von 2018 ein reiner Zweitürer mit vier Sitzen, so bietet das viertürige Serienmodell zumindest offiziell Platz für bis zu fünf Insassen. Die Idee, dass die beiden herausnehmbaren Dachhälften bei gutem Wetter in den Laderaum verpackt werden können, hat es ebenfalls nicht in die Serie geschafft; da muss ein Panoramadach reichen.

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