Autonomer mobiler Roboter von Continental

Zulieferer Continental etwa tritt mit der Intralogistik-Version eines autonomen mobilen Roboters in den externen Markt ein. (Bild: Continental)

Der Robotik-Sektor ist rege wie kaum zuvor. Und es zeigen nicht nur die etablierten Roboterhersteller, dass sie dieses Feld bespielen können. So stellt etwa Continental einen autonomen mobilen Roboter (AMR) als End-to-End-Lösung aus einer Hand vor. Festo wendet sich mit einem neuen Cobot an kleine und mittlere Unternehmen, die zahlreiche manuelle Arbeitsprozesse flexibilisieren wollen. Die Experten für Hochleistrungskunststoffe von Igus setzen bereits geraume Zeit auf Low-Cost-Automation. Für sein Repertoire an günstigen Klein-Robotern erweitert das Unternehmen beständig seinen Anwenderkreis durch clevere Konfiguratoren.

Continental bietet AMR aus einer Hand

Beim System von Continental handelt es sich um ein Novum im Produktportfolio des neu gegründeten Bereichs Continental Mobile Robots. Man ergänze die internen Fähigkeiten mit einem Partner-Ökosystem um Kinexon und ROEQ für eine AMR-Lösung aus einer Hand, erklärt Pierre Pomper, Leiter des Bereichs Autonomous Mobile Robots bei Continental. Kinexon ist auf Flottenmanagement-Software spezialisiert, ROEQ steuert sein Rollenförderer-Modul bei. Den AMR habe man selbst entwickelt, um den Anforderungen und Herausforderungen der Fabrik der Zukunft gerecht zu werden, da eine solche Lösung auf dem Markt nicht ohne weiteres erhältlich gewesen sei, heißt es bei Continental.

Aufgrund der Ladungsdichte sind die elektrischen Fahrzeuge so klein und kompakt wie möglich und können Lasten von bis zu 1,2 Tonnen bei einer Geschwindigkeit von bis zu zwei Metern pro Sekunde tragen. Die AMRs sieht man bei Continental als eine attraktive Shopfloor-Logistiklösung für verschiedene Branchen, zu denen das Unternehmen auch Automotive wie auch Elektro und Elektronik zählt. Die AMR arbeiten dem Zulieferer zufolge Hand in Hand mit dem Menschen, reduzieren manuelle Tätigkeiten wie das Fahren von Gabelstaplern, beschleunigen den Transport und bieten einen genauen Überblick über den Bestand in der Werkstatt und dessen Lagerort.

Festo setzt für seinen Cobot auf Pneumatik

Das in der Automatisierung und Fabrikausrüstung beheimatete Familienunternehmen Festo will bei der Mensch-Roboter-Kollaboration Zeichen setzen. Um ein besonders feinfühliges System in den Markt bringen zu können, setzen die Esslinger auf ihre lange währende Expertise in der Pneumatik. Das Argument: Im Gegensatz zu elektrischen Lösungen sind keine schweren Getriebe und teure Kraft-Moment-Sensorik nötig. Die Direktantriebe in den Gelenken sind Festo zufolge kostengünstiger und besonders leicht. Der Cobot besteht aus der Hardware selbst, einem Handmodul und der Robotic Suite, einer Software für die intuitive Inbetriebnahme und Programmierung. Dieses Paket soll es ermöglichen, den Cobot in weniger als einer Stunde in Betrieb zu nehmen sowie zu programmieren. Vorkenntnisse aus dem Bereich der Robotik sind den Experten zufolge nicht notwendig.

Pneumatischer Cobot von Festo
Mit seinem ersten pneumatischen Cobot setzt das Unternehmen Festo auf leichte Bedienung und einfaches Handling. (Bild: Festo.)

Gerade für kleine und mittlere Unternehmen seien Cobots erst dann attraktiv, wenn sie pragmatisch und schnell eine neue Aufgabe übernehmen können und nicht nur für einen dauerhaften Einsatzzweck vorgesehen seien, heißt es bei Festo. Dieser Anforderung wolle man mit dem Cobot gerecht werden, denn er benötige keinen zusätzlichen, aufwendig anzuschließenden und hinderlichen Schaltschrank. Dank Leichtbau-Methoden wiegt der Festo-Cobot nur 17 Kilogramm, die Reichweite entspricht mit 670 mm der des menschlichen Arms. Der Cobot werde ein attraktives Verhältnis aus Preis und Leistung in seinem vornehmlichen Einsatzgebiet des Kleinteilehandlings bei Nutzlasten bis zu drei Kilogramm aufweisen, sagen die Esslinger mit Blick auf das Anwendungsgebiet.

Low-Cost-Roboter in fünf Minuten konfigurieren

Igus mit Sitz in Köln ist für seine Energiezuführungen, hochflexible Kabel, Gleit- und Linearlager sowie seine Gewindetechnik bekannt. Ein noch junges Feld, das der Industrieausrüster bearbeitet, ist die Low-Cost-Robotik. Man habe den Bedarf an schnell einsetz- und leicht konfigurierbaren Robotern erkannt und könne dank der Erfahrungen mit Kunststoff die Systeme leicht gestalten. Laut den Kölnern zählt ihr Serviceroboter ReBeL mit 8,2 Kilogramm Gewicht zu den leichtesten Servicerobotern mit Cobot-Funktion in seiner Klasse.

Noch zum Ende des vergangenen Jahres meldete Igus den Einsatz eines neuen Online-Konfigurators, mit dessen Hilfe sich Linienportale, Flächenportale und Raumportale der drylin-Serie in wenigen Minuten konfigurieren lassen. Erst kürzlich meldete das Unternehmen, weitere Online-Berater einzusetzen. Mittlerweile spricht man bei Igus mit Blick auf die Robotik von einem gesamten "Low-Cost-Automation-Universum". Laut Alexander Mühlens, Leiter des Geschäftsbereichs Low-Cost-Automation, entwickelt sich zurzeit überdies ein spannendes Ökosystem an weiteren Services.

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