Der klassische Handbremshebel könnte auch in kleinen Fahrzeugen bald der Vergangenheit angehören. Wie ZF meldet, soll dies mit der branchenweit ersten elektrischen Parkbremse für die Vorderachse möglich werden. Der manuelle Bremshebel könnte zum Beispiel einem kompakten Kippschalter weichen und so Platz und Freiheiten im Innenraum schaffen. Bei der elektrischen Parkbremse (EPB) handelt es sich laut ZF um eine Brancheninnovation. "Auch Hersteller von Klein- und Kleinstwagen können nun die EPB-Technologie mit all ihren Vorteilen einsetzen. Die Autofahrer profitieren von erhöhter Sicherheit und höherem Komfort“, sagt Manfred Meyer, Senior Vice President Engineering in der Active Safety Division von ZF.
EPB an der Vorderachse soll die Bauteile für die manuelle Parkbremse an den Trommel- oder Scheibenbremsen der Hinterachse überflüssig machen und nur geringe Anpassungen an den vorderen Bremssätteln erfordern. Gleichzeitig lassen sich alle notwendigen elektronischen Komponenten und Softwareanwendungen in das bestehende ESC-Steuergerät integrieren und es entfällt das Gewicht der manuellen Parkbremse an der Hinterachse. Das System soll in Verbund mit der Auto-Hold-Funktion zudem das Anfahren am Berg erleichtern und dank der Stop-and-Go-Funktion den Fahrkomfort im Stadtverkehr oder im Stau erhöhen. Die höhere statische Lastverteilung an der Vorderachse unterstützt außerdem eine erhöhte Sicherheit beim Abstellen des Fahrzeugs in rutschigem Gefälle.
Mit EPB an der Hinterachse startete ZF 2001 durch. Seitdem sind Angaben des Zulieferers zufolge weltweit über 75 Millionen Fahrzeuge mit diesem System unterwegs. Der Serienstart für die Vorderachs-EPB erfolgt derzeit in Korea und China.