Die SDE fungiert als zentrale Integrationsplattform, die Millionen Datenbytes der Umgebungssensoren verarbeitet und den Fahrzeugzustand sowie die Verkehrssituation rund um das Fahrzeug analysiert. Über Verknüpfungen mit Lenk-, Brems- und Antriebssystem lassen sich zahlreiche Fahrzeugfunktionen bündeln und optimal aufeinander abstimmen, heißt es. Gleichzeitig werde auch die Anzahl an Steuergeräten im Fahrzeug reduziert und die Elektronikarchitektur vereinfacht. ZF TRW hat bei der SDE 2 die funktionale Sicherheit erhöht und kann mit dem ASIL-D-Level, der höchsten Sicherheitsbewertung, aktiv in das Brems- und Lenksystem eingreifen. Im Vergleich zum Vorgängermodell kann die zweite Generation mehr Daten von Fahrdynamiksystemen und Sensoren – wie Radar und Kamera – integrieren und daraus ein 360-Grad-Abbild der Umgebung erzeugen, betonen die Experten.
Leistungsfähigere Steuergeräte sind gefragt
„Die Datenverarbeitung ist ein wichtiger Grundstein für das automatisierte Fahren“, erklärte Dr. Hans-Gerd Krekels, Director Active Safety Engineering and Automated Driving bei ZF TRW. „Je mehr automatisierte Funktionen im Fahrzeug zum Einsatz kommen, desto mehr Informationen zur Fahrzeugumgebung müssen in Bruchteilen einer Sekunde ausgewertet werden. Das erfordert ein extrem leistungsfähiges Steuergerät.“ Die anpassungsfähige Architektur der SDE 2 auf Basis von Autosar 4.0 erlaubt die Integration von Software-Algorithmen sowohl von anderen Zulieferern als auch von Fahrzeugherstellern. Diese können so mit mehreren Anbietern zusammenarbeiten und den gleichen Algorithmus bei verschiedenen Fahrzeugplattformen nutzen, um unabhängig von der Hardware ein konsistenteres Fahrerlebnis zu erzielen. Die SDE 2 verfügt über einen leistungsfähigen Multicore-Mikroprozessor und unterstützt CAN-, FlexRay- und Ethernet-Schnittstellen für eine schnellere Verarbeitung noch größerer Datenmengen. „Unser SDE-System hat für uns eine große strategische Bedeutung auf dem Weg zum automatisierten Fahren. In den letzten zwei Jahren ist die Nachfrage im Premiumbereich rasant angestiegen. Aber wir gehen davon aus, dass die Technologie bis 2020 auch im Volumensegment zu finden sein wird“, fügte Hans-Gerd Krekels hinzu.