Die Grundsteinlegung für die Produktionshalle „Factory 56“ im Mercedes-Benz Werk Sindelfingen erfolgte mit hochrangigen Vertretern aus Politik und Wirtschaft.

Die Grundsteinlegung für die Produktionshalle „Factory 56“ im Mercedes-Benz Werk Sindelfingen erfolgte mit hochrangigen Vertretern aus Politik und Wirtschaft. (Bild: Daimler)

Die "Factory 56" kombiniert drei richtungsweisende Eigenschaften: Sie ist durchgängig digital und flexibel und soll eine "grüne Produktion" sein.

Zur Grundsteinlegung kam auch Wirtschafts- und Arbeitsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut. Sie betonte, die Grundsteinlegung sei auch ein wesentlicher Baustein für eine gute Zukunft des Automobilstandorts Baden-Württemberg: „Denn die ‚Factory 56‘ wird zwei globale Megatrends zusammenbringen, die gerade für unser Land von ganz entscheidender Bedeutung sind: die Digitalisierung der Produktion und Fahrzeugmodelle der Zukunft.“

Die „Factory 56“ wird Anfang der nächsten Dekade in Betrieb genommen und produziert dann Pkw und Elektrofahrzeuge der Ober- und Luxusklasse sowie Robo-Taxis. Darunter auch die neue Generation der S-Klasse sowie das erste Elektrofahrzeug der EQ-Modellreihe. Die Grundfläche ist 220.000 m2 groß. Das entspricht zirka 30 Fußballfeldern. Für die Stahlkonstruktion werden circa 6.400 Tonnen Stahl verbaut – fast so viel wie beim Pariser Eiffelturm.

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  • Peter Kössler, Audi-Vorstand für Produktion und Logistik, erklärt die Digitalisierung der Audi-Produktion.
  • Daimlers Produktionsvorstand Markus Schäfer hält eine Keynote zur flexiblen Produktion von E-Fahrzeugen.
  • Hans-Christian Boos, Gründer und CEO von Arago und einer der bekanntesten deutschen Experten für künstliche Intelligenz, wird den Abend mit seinem Vortrag "Wie ein Computer denken lernt: HIRO" bereichern.

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„Factory 56“ – modernste Produktionstechnologien im Serieneinsatz

Das Produktionskonzept der „Factory 56“ setzt weltweit neue Maßstäbe im Automobilbau. Dies umfasst Mensch-Maschinen-Kooperationen und digital unterstützte Prozesse inklusive der Arbeitsorganisation sowie Logistik und Qualitätssicherung. Dabei ist die „Factory56“ im Sinne von Industrie 4.0 durchgängig digitalisiert und mit anderen Fertigungen des globalen Produktionsnetzwerks verbunden.

Ein wesentliches Merkmal ist die 360 Grad-Vernetzung über die Wertschöpfungskette hinweg – von Lieferanten, über Entwicklung, Design und Produktion bis zu den Kunden. Beispielsweise sollen künftig die fertig produzierten Fahrzeuge automatisiert vom Band zur Verladestation fahren. Heute schon können sich Neufahrzeugkäufer über die Mercedes me-App und online unter dem Stichwort „Digitale Vorfreude“ exklusive Einblicke in die Produktion ihres Fahrzeugs holen.

In der Montage der „Factory 56“ kommen modernste Industrie 4.0-Technologien zum Einsatz. Fahrerlose Transportsysteme (FTS) mit Warenkörben gewährleisten automatisiert eine reibungslose Versorgung der Mitarbeiter am Band mit den benötigten Teilen und Komponenten. Innovative Radio Frequency Identification-Technologien (RFID) werden integriert. Bauteile und Fahrzeuge lassen sich somit digital verfolgen und miteinander verknüpfen.

Künstliche Intelligenz, Big Data-Analysen und Predictive Maintenance sorgen für hohe Transparenz und Unterstützung in der Produktionsplanung, Steuerung und schließlich auch der Qualitätssicherung. Durch die Analyse bestehender Produktionsdaten können beispielsweise Vorhersagen über mögliche Störungen oder bevorstehende Wartungsarbeiten getroffen werden, noch bevor diese überhaupt entstehen.

Die „Factory 56“ ist nachhaltig und energieeffizient

Kennzeichnend für die „Factory 56“ sind modulare Gebäudestrukturen, die sich sowohl durch eine energieeffiziente als auch eine umweltfreundliche und somit grüne Gestaltung auszeichnen. Die Produktionshalle nutzt erneuerbare Energien und reduziert die CO2-Emissionen, den Wasserverbrauch und den Abfall deutlich.

Auf dem Dach der „Factory 56“ befindet sich eine Photovoltaikanlage, die grünen Strom in die Versorgung der Halle einspeist. Dies führt dazu, dass jährlich 5.000 MWh Strom gespart werden. Ein Elektrofahrzeug der Produkt- und Technologiemarke EQ, beispielsweise der Elektro-SUV EQC, könnte damit 72.000 Mal pro Jahr aufgeladen werden. Dies entspricht einer Fahrleistung von zirka 36 Millionen Kilometern im Jahr. Die CO2-Emissionen in der „Factory 56“ werden im Vergleich zur heutigen S-Klasse-Produktion in Sindelfingen um 75 Prozent gesenkt.

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