Brose-Stammsitz in Coburg

Brose verlagert Stellen von Deutschland nach Serbien. Ob Stellen vom Stammsitz aus Coburg (im Bild) betroffen sind, gab der Zulieferer nicht bekannt. (Bild: Brose)

Der Coburger Automobilzulieferer Brose bereitet einen neuen Standort in Serbien vor und verlagert auch Arbeitsplätze von Deutschland in das neue Werk. "Wenn alles planmäßig läuft, rechnen wir mit einem Produktionsbeginn in zwei Jahren", erklärte der Vorsitzende der Geschäftsführung Kurt Sauernheimer im Gespräch mit der Branchenzeitung Automobilwoche. Nach seinen Angaben sollen in Serbien im Jahr 2024 bereits rund 1.000 Mitarbeiter beschäftigt werden. "Ein Teil davon speist sich aus Verlagerungen von deutschen Standorten, ein anderer Teil aus zusätzlichem Geschäft", so der Manager. Wie viele Jobs in Deutschland abgebaut werden, sei noch unklar. Zunächst sollen in Serbien Motoren für Kühlerlüftermodule gefertigt werden. "Das Produkt steht unter einem starken Preisdruck, da unsere Wettbewerber fast ausschließlich in Osteuropa produzieren. Sobald am neuen Standort ein stabiler Serienanlauf erreicht ist, werden wir um dieses Produkt herum wachsen", erklärte Sauernheimer. Gleichzeitig stellt das Unternehmen aus dem fränkischen Coburg Ingenieure und Softwarespezialisten ein, "um die Weiterentwicklung und Ausweitung unseres Produktportfolios voranzutreiben", so der Firmenchef. In den kommenden drei Jahren will Brose rund 1,5 Milliarden Euro in die Entwicklung neuer Produkte, technische Anlagen und den weltweiten Ausbau von Standorten investieren, davon rund 200 Millionen Euro in diesem Jahr in deutsche Standorte des Zulieferers. Im Geschäftsjahr 2018 hatte die Brose Gruppe mit rund 6,3 Milliarden Euro einen Umsatz knapp unter dem Vorjahresniveau von 6,4 Milliarden Euro erreicht. Das Unternehmen beschäftigt weltweit rund 26.000 Mitarbeiter. In der Region betreibt Brose derzeit drei Produktionsstandorte: Zwei in der slowakischen Republik und einen Standort in Ungarn.

Andreas Reinshagen/ Dow Jones 

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