Akustikrollenprüfstand, Bertrandt

Bertrandt bietet ein Rund-um-Sorglos-Paket wie etwa einen Akustikrollenprüfstand. (Bild: Bertrandt)

Wenn ein Unternehmen wie die Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG einen Anteil an einer Firma hält, hat das einen guten Grund. Die Beteiligung kann sich als höchst profitabel erweisen. So blicken einer Studie des Beratungsunternehmens Lünendonk zufolge die Anbieter von Technologie-Beratung und Engineering Services optimistisch auf das Jahr 2015. "Angesichts stabiler Konjunkturprognosen erwarten die führenden Anbieter ein Marktwachstum von 6,7 Prozent", ist das Ergebnis der Studie.

Damit ist klar, wenn die Bilanzzahlen des abgelaufenen Geschäftsjahrs veröffentlicht werden, wären andere als positive Steigerungsraten eine Überraschung. Dafür spricht auch die Quartalsbilanz: "Bei einer Steuerquote von 30,6 Prozent wurde ein Ergebnis nach Ertragsteuern in Höhe von 14,6 Mio. Euro erzielt (Vorjahr 13,0 Mio. Euro)", so die Bilanzmitteilung des Unternehmens Bertrandt. "Aufgrund der steigenden Anforderungen im Mobilitätsbereich seitens Verbraucher und Gesetzgeber sowie der hohen Varianten- und Modellvielfalt befinden sich das FuE-Volumen und die Nachfrage nach Entwicklungsleistungen auf hohem Niveau", erläutert der Bertrandt-Vorstandsvorsitzende Dietmar Bichler.

Neue Technologien validieren

Auf die Frage, was derzeit bei der Entwicklung der größte Bereich ist: "Es gibt bei uns nicht den ‚einen‘ Bereich, der alles beherrscht. Aufgrund unserer breiten Aufstellung können wir über alle Disziplinen der Fahrzeug-Entwicklung die automobilen Trends bedienen und in Folge auch großflächige Projekte übernehmen. Wir haben also eine recht konstante Auslastung über alle Entwicklungsbereiche im Bertrandt-Konzern hinweg."

Bichler führt fort: "Nehmen wir als Beispiel das umweltfreundliche Fahren. Umweltfreundliche Mobilität beinhaltet sowohl die Verbesserung der klassischen Verbrennungsmotoren als auch die Elektrifizierung des Antriebsstrangs, wie etwa effiziente Hybridlösungen. Auch neu gestaltete Innenräume oder Leichtbau spielen hier eine Rolle. Das Ganze muss dann unter veränderten Bedingungen validiert werden. Dieser Trend betrifft also das gesamte Fahrzeug mit seinen unterschiedlichen Modulen Rohbau/Karosserie, Antriebsstrang und Interieur."

Ein wichtiges Thema ist die Vernetzung. "So können wir durch die zunehmende Vernetzung des Fahrzeugs mit seiner Infrastruktur und dem Internet unser Ziel schneller erreichen – beispielsweise durch eine intelligente Verkehrssteuerung. Ein weiteres Anliegen ist es, die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Assistenzsysteme und automatisierte Fahrfunktionen entlasten den Fahrer und sorgen für mehr Sicherheit, etwa bei eintönigen Fahrsituationen, in denen die Aufmerksamkeit schnell nachlässt. Zudem ermöglichen Bordelektronik und Sensortechnik mehr Komfort – Stichwort: automatisches Einparken. Ganz abgesehen von den Möglichkeiten, die sich den Insassen im Bereich Infotainment bieten. Auch hier ist Bertrandt stark unterwegs."

Beim Technologiethema helfen auch die Synergien mit dem zweiten Geschäftsfeld Luftfahrt: "Ein Beispiel ist das Thema Leichtbau. Hier können wir CFK-Know-how aus der Luftfahrt auf die Automobilbranche spiegeln, etwa im Bereich Sitzentwicklung. Zudem ist in der Elektronikentwicklung und -integration in beiden Branchen ähnliches Wissen gefragt, beispielsweise in der Bordnetzentwicklung oder im Bereich Infotainment."

Bei den zu stemmenden Aufgaben leistet sich Bertrandt darum folgerichtig eine Steigerung des Investitionsbudgets. Die Summe dafür stieg im ersten Quartal um das Zweieinhalbfache auf 19,4 Mio. Euro an. Für die zukünftige Unterneh-mensentwicklung sieht der Bertrandt-Chef weiterhin gute Chancen: "Als eines der führenden europäischen Unternehmen für Entwicklungsleistungen ist Bertrandt verlässlicher Partner seiner Kunden für aktuelle und kommende Herausforderungen in allen Projektphasen der Entwicklung – eine gute Basis, um in einem anspruchsvollen Umfeld weiter nachhaltig zu wachsen." Damit macht der Chef klar: Bertrandt wird weiter wachsen. Das veranlasste auch zahlreiche Börsenanalysten, die Aktie zu empfehlen. Da hatte der Investor Porsche also den richtigen Riecher.

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