Bosch CFO Asenkerschbaumer

Bosch-CFO Stefan Asenkerschbaumer deutlich pessimistischer als zu Jahresanfang, was die Prognose für die Autoindustrie angeht. (Bild: Bosch)

Der Umsatz des Zuliefer- und Technologiekonzerns Bosch hat sich im zweiten Quartal ähnlich entwickelt wie im ersten, als er stagnierte, sagte Bosch-CFO Stefan Asenkerschbaumer der Börsen-Zeitung in einem Interview. Die Ergebnisse des Vorjahres seien aufgrund schwächerer Umsätze nicht erreichbar.

"Die hohe Umsatzrendite des Vorjahres werden wir aufgrund der Umsatzentwicklung nicht halten können", sagt Asenkerschbaumer in der Samstagsausgabe der Börsen-Zeitung. Hier hatte Bosch bereits einen leichten Rückgang von auf 6 von 7 Prozent erwartet. "Die weitere Entwicklung hängt auch stark davon ab, ob das konjunkturelle Umfeld im zweiten Halbjahr so angespannt bleibt", so der Finanzchef.

Asenkerschbaumer zeigte sich deutlich pessimistischer als zu Jahresbeginn, was die Prognose für den weltweiten Automobilmarkt betrifft. Aktuell erwartet er ein deutliches Minus von rund 5 Prozent, Anfang 2019 hatte er noch einen Rückgang um 3 Prozent erwartet. Auch im Maschinenbau sei der Auftragseingang rückläufig.

Deshalb sei es für Bosch "extrem wichtig, intensiv an unserer Effizienz zu arbeiten, und das geht auch mit strikter Kostendisziplin einher".

Bereits 2018 baute Bosch im Diesel-Geschäft befristete Stellen ab. Auch 2019 sei es bisher gelungen, "die Auftragsrückgänge durch Ausschöpfung sämtlicher Flexibilitätsmaßnahmen auszugleichen", so der CFO. Bei den ohnehin bereits gedrosselten Investitionen in den Verbrennungsmotor werde jedoch "die Kapitalrückflussdauer intensiver" geprüft.

In den von Asenkerschbaumer verantworteten Ressorts Finanzen, Einkauf und Logistik soll die Digitalisierung einen großen Teil zu den Einsparungen beitragen: "Die Vernetzung der Prozesse der Intralogistik und die Automatisierung der Materialversorgung hat ein enormes Effizienzpotenzial." Bosch habe in einigen Werken entsprechende Systeme pilotiert, an die teilweise auch die noch stärker unter Druck stehenden eigenen Lieferanten angeschlossen sind. Im Wareneingang, in der Logistik und im Finanzbereich seien die Kosten so um bis zu 30 Prozent gesunken.

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