Streets of Shanghai

Für den chinesischen Automarkt 2019 erwartet Bosch kein einfaches Jahr. (Bild: Bosch)

Bosch hat sich auch im vergangenen Jahr erfolgreich behauptet. „Unsere Mobility Solutions haben sich 2018 in China in einem schwierigen Umfeld gut geschlagen“, sagt Dr. Stefan Hartung, Bosch-Geschäftsführer und Vorsitzender des Unternehmensbereichs Mobility Solutions auf der Auto Shanghai 2019. Die Zulieferersparte von Bosch hat ihren Umsatz in China 2018 um ein Prozent auf 10,5 Milliarden Euro gesteigert1. Das sind rund 22 Prozent des weltweiten Umsatzes der Mobility Solutions. 

Für den chinesischen Automarkt 2019 erwartet Bosch indes kein einfaches Jahr. „Die Bremsspuren im chinesischen Markt werden auch im laufenden Jahr sichtbar sein“, sagt Hartung. Pessimismus sei dennoch nicht angesagt. So hat der Fahrzeugabsatz beispielsweise noch Luft nach oben. Die Fahrzeugdichte je 1 000 Einwohner liegt in China bei aktuell rund 170 Autos. In Deutschland sind es zirka 690 Pkw je 1 000 Einwohner. „Der chinesische Markt ist noch lange nicht gesättigt. Das Potenzial für Bosch ist mittel- bis langfristig weiterhin enorm”, sagt Hartung. Vielversprechend ist neben Chinas Zukunftsplänen für den heimischen Automarkt auch das wachsende Segment der New Energy Vehicle (NEV).

 

Entwicklungskooperaton mit Benteler zu Rolling Chassis gestartet

Um auch für zukünftige Trends in der Elektromobilität gewappnet zu sein, hat Bosch mit dem Chassis- und Automobiltechnik-Experten Benteler eine Entwicklungskooperation für ein sogenanntes Rolling Chassis gestartet. Dabei handelt es sich um eine fahrbereite modulare Plattform, auf die flexibel Karosserien gebaut werden können. Ziel der Entwicklungskooperation ist es erstens, die Anforderungen besser zu verstehen, die ein solches Konzept an Bosch-Produkte und -Systeme zum Beispiel für Antrieb, Bremse und Lenkung stellt. Zweitens sollen sowohl die Produkte gezielt weiterentwickelt als auch ihr Zusammenspiel verbessert werden. Neben dem Ausbau seiner Kompetenzen in der Systemintegration soll die Entwicklungskooperation Bosch drittens auch dazu dienen, den Markt für Rolling Chassis genau zu analysieren. Den Prototyp eines Rolling Chassis stellt Benteler auf seinem Stand bei der Auto Shanghai aus.

Neue Mobilitätskonzepte sind auch in China gefragt. Bosch zeigt auf der Auto Shanghai mit dem IoT Shuttle einen Baustein für den Stadtverkehr von morgen. Für Shuttle-Fahrzeuge liefert Bosch Komponenten und Systeme für die Automatisierung, Elektrifizierung, Personalisierung und Vernetzung. Der Marktanteil von vernetzten Fahrzeugen soll im Reich der Mitte bereits 2020 bei mehr als 50 Prozent liegen. Bosch unterstützt seine Kunden nicht nur mit Vernetzungslösungen, sondern auch mit smarten Services wie Software-Updates over-the air und vorausschauender Diagnose.

2030 sollen auf Chinas Straßen zudem schon 10 Prozent aller Pkw vollautomatisiert fahren. Wie fahrerloses Fahren im Zusammenspiel mit einer intelligenten, vernetzten Infrastruktur in einem Parkhaus funktioniert, hat Bosch 2018 zusammen mit Daimler mit dem Automatisierten Valet Parking in Peking gezeigt. Die Basis für das automatisierte Fahren sind Fahrerassistenzsysteme. Hier ist Bosch technisch wie geschäftlich führend. Das Bosch-Geschäft mit der Fahrerassistenz ist 2018 in China um rund 30 Prozent gewachsen und soll auch 2019 zulegen.

Bosch ist in China breit aufgestellt, unterhält für die Mobility Solutions 23 Fertigungsstandorte und beschäftigt rund 34 500 Mitarbeiter. Zudem arbeiten 5 600 Forscher und Entwickler an neuen Mobilitätslösungen.

 

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