Highlights des Bosch-Geschäftsjahres 2017

Highlights des Bosch-Geschäftsjahres 2017: Lediglich bei der Rendite hinkt Bosch der Konkurrenz hinterher. (Bild: Bosch)

Der Autozulieferer steigerte den Gewinn, auch dank guter Nachfrage nach Dieseltechnik, überproportional zum Umsatz und will auch im neuen Jahr die Rendite ausbauen. Im abgelaufenen Jahr steigerte der Stiftungskonzern den Umsatz um 6,7 Prozent auf 78,0 Milliarden Euro. Währungsbereinigt liegt der Zuwachs bei 8,3 Prozent, wie Finanzvorstand Stefan Asenkerschbaumer sagte. Trotz hoher Vorleistungen, die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung stiegen um knapp 8 Prozent, kletterte das operative EBIT den vorläufigen Eckzahlen zufolge deutlich auf rund 5,3 Milliarden von 4,3 Milliarden Euro. Entsprechend stieg die Marge auf 6,8 von 5,8 Prozent.

Bosch liegt damit aber nicht nur hinter Wettbewerbern zurück, sondern auch unter der eigenen Zielrendite von 7,5 Prozent. Continental, die im Gegensatz zu Bosch an der Börse notiert ist, erzielte vergangenes Jahr eine Rendite von 10,8 Prozent. Im laufenden Jahr will der weltgrößte Autozulieferer aber nachlegen: "Wir streben dieses Jahr eine EBIT-Marge von 7,5 Prozent an", sagte Konzernchef Volkmar Denner.

Mit dem abgelaufenen Jahr kann der Manager aber trotzdem zufrieden sein, zumindest hinsichtlich der eigenen Erwartungen. Bosch wollte den Umsatz um 3 bis 5 Prozent steigern. Im größten Bereich Mobility Solutions sollte der Umsatz um 7 Prozent zulegen. Beide Ziele hat der Stuttgarter Konzern übertroffen: Im Autozuliefergeschäft wurde ein Erlösplus von 7,8 Prozent auf 47,4 Milliarden Euro erzielt, währungsbereinigt sind es sogar 9,2 Prozent. Der Bereich wuchs damit dreimal so schnell wie die weltweite Autoproduktion.

Bosch begründete den Zuwachs mit einer hohen Nachfrage nach Dieseleinspritzsystemen vor allem bei Nutzfahrzeugen, Benzineinspritzsystemen und Fahrerassistenzsystemen. Auch in den anderen Geschäftsbereichen Consumer Goods (+4,5 Prozent) sowie Energy and Building Technology (+3,1 Prozent) lief es besser. Erfreulich ist besonders der Zuwachs im Bereich Industrial Technology (+7,7 Prozent), wo der Umsatz in den vergangenen zwei Jahren rückläufig war. Bosch hat das Geschäft für Antriebs- und Steuerungstechnologie zuletzt neu aufgestellt.

Asiengeschäft wächst erneut überproportional

In den großen Märkten verzeichnete Bosch erneut eine teils entgegengesetzte Entwicklung. Während in Europa die Umsätze um 5,5 Prozent auf 40,7 Milliarden Euro zulegten, sanken die Erlöse in Nordamerika erneut um 2 Prozent auf 12,1 Milliarden Euro. Außerordentlich gut lief es für Bosch im zweitwichtigsten Markt Asien-Pazifik: Hier stieg der Umsatz mit 14 Prozent auf 23,6 Milliarden Euro.

Für das neue Jahr zeigte sich der Konzern für China und auch Europa vorsichtig. In den beiden für Bosch wichtigen Märkten dürfte sich das Wachstum abschwächen. Aus diesem Grund fällt auch die Prognose zurückhaltend aus: Die Schwaben wollen 2018 den Umsatz und den Ertrag steigern. "Unser Wachstum wird zwischen 2 und 3 Prozent liegen", erklärte Finanzchef Asenkerschbaumer mit Blick auf das Wachstum der Weltwirtschaft, das bei rund 2,5 Prozent gesehen wird.

Abseits der Geschäftszahlen steht bei Bosch eine technologische Richtungsentscheidung im Fokus. Der Konzern prüft seit einiger Zeit den Einstieg in die Zellfertigung für Autobatterien, die derzeit von asiatischen Herstellern dominiert wird. Die Batterie ist das Herzstück des Elektroautos. Im Jahr 2030 werden Schätzungen von Bosch zufolge weltweit etwa 1.000 Gigawattstunden Batteriekapazität benötigt. "Um einen Marktanteil von 20 Prozent und damit eine führende Position zu erreichen, wäre eine Investition von etwa 20 Milliarden Euro für eine Fertigungskapazität von 200 Gigawattstunden erforderlich", so Bosch. CEO Denner kündigte eine Entscheidung in "einigen Wochen" an.

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