Zwölf e.GO Life werden fit gemacht für den automatisierten Einpark- und Vorfahrservice.

Sonnige Aussichten fürs autonome Parken: Bosch kümmert sich um die Infrastrukturtechnik im Parkhaus und macht Autos gemeinsam mit e.GO fit für den automatisierten Einpark- und Vorfahrservice. (Bild: Bosch)

So sieht wohl stressfreies Parken der Zukunft aus: Anhalten, aussteigen, Smartphone zücken und das Auto per App-Befehl zum Einparken schicken. Mit Automated Valet Parking von Bosch soll diese Zukunft noch in diesem Jahr in Aachen im 2018 neu errichteten Parkhaus des Clusters Produktionstechnik auf dem RWTH Aachen Campus Einzug halten. Dazu haben Bosch und der Fahrzeughersteller e.GO jetzt eine Zusammenarbeit vereinbart. Bosch kümmert sich um die Infrastrukturtechnik im Parkhaus und macht Autos gemeinsam mit e.GO fit für den automatisierten Einpark- und Vorfahrservice.

Im ersten Schritt soll das Automated Valet Parking mit bis zu zwölf e.GO Life – so heißen die Fahrzeugmodelle des Aachener Start-ups – realisiert werden. Die Autos gehören zum Fuhrpark von e.GO und stehen Mitarbeitern des Unternehmens für Dienstfahrten sowie zur Vorführung des automatisierten Einpark- und Vorfahrservices zur Verfügung. Im zweiten Schritt wollen Bosch und e.GO mithilfe des Automated Valet Parkings die Flächenausnutzung im Parkhaus verbessern.

„Selbst parken ist ein Auslaufmodell. Das Auto kann mit Bosch-Technik viel besser einparken und erspart uns Autofahrern viel Zeit und Stress“, sagt Dirk Hoheisel, Mitglied der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH. „Parkhäuser sind das Revier eines kompakten, wendigen Stadtautos wie dem e.GO Life. Mit dem Automated Valet Parking können wir noch mehr erreichen – nämlich bis zu 50 Prozent mehr Fahrzeuge in einem existierenden Parkhaus unterbringen. Für die Technik-Option im e.GO Life müssen die Kunden nur einen minimalen Aufpreis zahlen“, sagt Günther Schuh, CEO der e.GO Mobile AG.

Automated Valet Parking ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum autonomen Fahren und ein Beispiel aus dem Service-Portfolio des neuen Bosch-Geschäftsbereichs Connected Mobility Solutions. So funktioniert es: Autofahrer stellen ihr Fahrzeug in einer als Drop-off-Area bezeichneten Zone im Einfahrtsbereich des Parkhauses ab. Per Smartphone-App geben sie ihm dann den Befehl, sich fahrerlos durch das Parkhaus bis in eine freie Parklücke zu bewegen. Genauso kommt das Auto auch wieder in die sogenannte Pick-up-Area vorgefahren.

Der Vorgang muss von den Autofahrern nicht überwacht werden – sie können das Parkhaus beispielsweise bereits verlassen, während das Auto noch auf dem Weg zum Stellplatz ist. Möglich ist das dank der intelligenten Infrastruktur. Bosch-Sensoren im Parkhaus überwachen den Fahrkorridor, dessen Umfeld und liefern die Informationen für die Steuerung des Fahrzeugs.

Die Technik im Auto setzt die Befehle der Infrastruktur in Fahrmanöver um und stoppt das Fahrzeug rechtzeitig, falls Hindernisse im Weg sind oder Menschen den Fahrweg kreuzen. Um den zuverlässigen Betrieb der Fahrzeug- und Parkhaustechnik zu bewerten, wollen Bosch und e.GO von Anfang an den TÜV und lokale Behörden in ihre Zusammenarbeit einbeziehen.

Für Bosch ist die jetzt gestartete Kooperation mit e.GO ein zweites Projekt zum Automated Valet Parking. Pilotpartner für die Lösung ist Mercedes-Benz. Gemeinsam haben Bosch und Mercedes-Benz das Automated Valet Parking bereits im Parkhaus des Mercedes-Benz Museums in Stuttgart umgesetzt und im Sommer 2017 der Öffentlichkeit vorgeführt.

Bosch und Mercedes-Benz wollen auf diese Weise vor allem Erfahrungen sammeln zum Umgang der Nutzer mit fahrerlosen Fahrzeugen und deren Akzeptanz. Deshalb starten die beiden Unternehmen in den kommenden Wochen mit einer sogenannten Experience Tour. Bei der Experience Tour wird ein Experte interessierten Gästen im Parkhaus des Mercedes-Benz Museums während einer Fahrt im fahrerlosen Auto die Technik erklären und Fragen beantworten.

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