Brose verfehlt Umsatzziel und schaltet auf Sparprogramm

Mit dem Kostensenkungsprogramm „sichern wir das erforderliche Ergebnis, um notwendige Investitionen für das künftige Wachstum aus eigener Kraft zu stemmen und die Unabhängigkeit unseres Familienunternehmens zu wahren“, sagt Brose-Chef Kurt Sauernheimer. (Bild: Brose)

Die konjunkturellen Schwankungen weltweit sorgten auch bei Brose für ein bewegtes Geschäftsjahr. „Während wir in der ersten Jahreshälfte noch sechs Prozent gewachsen sind, ging der Umsatz im zweiten Halbjahr um sieben Prozent zurück“, erklärt Kurt Sauernheimer, Vorsitzender der Geschäftsführung.

„Wir haben uns zwar besser entwickelt als der globale Automobilmarkt, der um 1,2 Prozent zurückgegangen ist, mit unserem Ergebnis können wir jedoch nicht zufrieden sein. Die Ursachen sind ungeplante Kosten beim Anlauf neuer Produkte und Aufwendungen zur Qualitätssicherung. Gleichzeitig haben die Vorleistungen in Produkte für die kommenden automobilen Trends zu Personalaufbau und höheren Investitionen geführt. Dadurch sind unsere Fixkosten überproportional gestiegen. Höhere Rohstoffpreise, Strafzölle und Sondersteuern haben die Rendite zusätzlich belastet.“ 

Mit 3,2 Milliarden Euro Umsatz (-0,5 Prozent) trug demnach der Geschäftsbereich Tür in Bamberg mehr als die Hälfte zum Gruppenumsatz bei. Das in Coburg beheimatete Geschäft mit Sitzstrukturen erzielte rund 2 Milliarden Euro (-2,4 Prozent). Der Bereich Antriebe aus Würzburg erwirtschaftete über 1 Milliarde Euro (+0,9 Prozent). 

Trotz der weiterhin schwierigen wirtschaftlichen Lage beteiligt Brose die Beschäftigten einschließlich der Zeitarbeiter am Geschäftsergebnis 2018. Dafür stellt das Familienunternehmen rund 46 Millionen Euro bereit.

Der Umsatz im ersten Quartal 2019 lag um 5 Prozent unter Vorjahr. Gleichzeitig sei das Ergebnis „signifikant eingebrochen“ beschreibt das Familienunternehmen die Lage in einer Mitteilung, ohne jedoch diesen Wert konkret zu beziffern. Deshalb habe Brose kurzfristige Maßnahmen eingeleitet, die bereits im laufenden Geschäftsjahr zu Kosteneinsparungen in deutlich zweistelliger Millionenhöhe führen.

Darüber hinaus hat Brose ein Programm zur Kostensenkung gestartet, um Prozesse, Strukturen und Personalkapazitäten anzupassen. Die Maßnahmen sollen die Effizienz verbessern und gleichzeitig die Innovationsfähigkeit stärken. So will der Zulieferer seine Organisation verschlanken, die Wettbewerbsfähigkeit steigern und außerdem den Technologiewandel der Autoindustrie mitgestalten. 

„Mit diesem Programm sichern wir das erforderliche Ergebnis, um notwendige Investitionen für das künftige Wachstum aus eigener Kraft zu stemmen und die Unabhängigkeit unseres Familienunternehmens zu wahren“, sagte Sauernheimer. In den kommenden drei Jahren fließen zudem rund 1,5 Milliarden Euro in die Entwicklung neuer Produkte, technische Anlagen und den weltweiten Ausbau von Standorten. 

Brose sieht in den neuen Mobilitätstrends mehr Chancen als Risiken. Innovative Produkte wie selbsttätig öffnende Türen, flexible Lösungen für den Innenraum oder Thermalmanagement für E-Fahrzeuge böten dem Automobilzulieferer Möglichkeiten für weiteres Wachstum.

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