Continental Morphing Controls

Unter der Oberfläche tragen Sensoren, Elektronik und Elektromechanik dazu bei, dass die Bedienelemente bei Bedarf Gestalt annehmen. (Bild: Continental)

Der Begriff Morphing Controls steht für Gestalt annehmende Bedienelemente, ein technisches Highlight der Oberflächentechnologie, wie man beim Zulieferer Continental betont. Aus der Oberfläche einer Armaturentafel treten beleuchtete Tasten hervor, sobald sich die Hand des Fahrers der Oberfläche nähert. Wo gerade noch glattes Kunstleder für eine aufgeräumte Optik sorgte, leuchten nun dreidimensionale Tasten. Hat der Fahrer die gewünschte Taste betätigt, spürt er zur Bestätigung einen kurzen Impuls. Sobald er seine Hand zurückzieht, verschwinden die Tasten wieder spurlos hinter der Oberfläche.Im Rahmen der 300-Jahrfeier des Geschäftsbereichs am Standort Vinnhorst (nördliches Hannover) zeigt das Unternehmen die Technologie erstmalig einer breiten Öffentlichkeit. Der Geschäftsbereich für Oberflächenmaterialien geht auf das Gründungsjahr 1718 (Hannover) zurück. Damals als „Wachstuchmacherey“ gegründet, hat sich der Geschäftsbereich im Laufe seiner 300-jährigen Geschichte zu einem hoch innovativen Spezialisten für Oberflächenmaterialien im Automobilbereich und in der Industrie entwickelt.

Continental Morphing Controls
Animation der Morphing Controls: Die verwendete Folie erlaubt laut Continental dank einer minimalen Streuwirkung eine sehr präzise und konturgenaue Abbildung der beleuchteten Symbole bei gleichzeitig hoher Beleuchtungsintensität und homogener Ausleuchtung. (Bild: Continental)

Das dehnbare und lichtdurchlässige Morphing Control-Material mit der optischen und haptischen Anmutung von Premium-Kunstleder stammt aus der Entwicklung der Oberflächenspezialisten im Continental-Konzern. Die verwendete Folie erlaubt laut Continental dank einer minimalen Streuwirkung eine sehr präzise und konturgenaue Abbildung der beleuchteten Symbole bei gleichzeitig hoher Beleuchtungsintensität und homogener Ausleuchtung. Im deaktivierten Zustand werden sowohl die Symbole als auch die mechanischen Elemente für die Insassen gänzlich unsichtbar und unfühlbar. Für die Gestalt annehmenden Bedienelemente bedarf es laut den Oberflächenexperten einer Kombination aus Materialinnovation, Sensorik, Elektronik und Elektromechanik: Eine bewährte kapazitive Näherungssensorik hinter der Oberfläche der Armaturentafel erkennt die menschliche Hand und löst damit die Aktivierung der Tasten aus. Diese schieben sich durch das reversibel dehnbare, mehrschichtige Oberflächenmaterial nach vorne. Weil das Material lichtdurchlässig ist, kann die Funktion der Tasten durch LED-Beleuchtung angezeigt werden. Der Fingerdruck des Fahrers wird gemessen und bei ausreichender Kraft ein haptisches Signal ausgelöst – ebenfalls ein bereits in der Serie bewährtes Prinzip.

Continental Murphing Controls
Unter der Oberfläche tragen Sensoren, Elektronik und Elektromechanik dazu bei, dass die Bedienelemente bei Bedarf Gestalt annehmen. (Bild: Continental)

„Dank sich verändernder Oberflächen machen Morphing Controls verschiedene Funktionen je nach Bedarf und Fahrsituation bedienbar. Damit können wir die Fahrerablenkung deutlich reduzieren. Die minimalistische Armaturentafel wirkt dennoch harmonisch und bietet jederzeit die volle Kontrolle“, sagt Dr. Frank Rabe, Leiter der Continental-Geschäftseinheit Instrumentation & Driver HMI. „Ruhige Oberflächen im Fahrzeuginneren bewirken wenig Ablenkung für das Auge. Gleichzeitig ist die Bedienung durch die Näherungssensorik, die Krafterkennung und haptische Rückmeldung denkbar einfach“, sagt Dr. Dirk Leiß, Leiter des Continental-Geschäftsbereichs Benecke-Hornschuch Surface Group. Der erste Demonstrator für die neuen Bedienelemente zeigt klassische Drucktaster („Knöpfe“). Genauso gut lassen sich aber auch Schieberegler damit realisieren. „Außerdem sind Morphing Controls ein modulares Konzept, das sich ebenso für die Türverkleidung oder den Dachhimmel eignet“, so Leiß weiter.

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