Die Anwendungsmöglichkeiten des Continental-Kontaktsensors sind breit gefächert.

Die Anwendungsmöglichkeiten des Continental-Kontaktsensors sind breit gefächert. (Bild: Continental)

Objekte außerhalb der Nahbereichserfassungszonen unterschiedlicher Sensorarten bergen bisher ein Restrisiko beim automatisierten Einparken. Das von Continental entwickelte Contact Sensor System (CoSSy) soll drohende Kollisionen bei niedriger Geschwindigkeit mit Hilfe von Schallsignalen besser erkennen. Um die Berührungen mit Personen oder Objekten zu erfassen, werden zwei bis zwölf Sensoren installiert. Die Sensoren senden ihre Signale an eine zentrale Auswerteeinheit, die entweder ein separates Steuergerät sein kann oder etwa in das Airbag-Steuergerät integriert wird.

„Körperschall und Luftschall sind Signalformen, die wertvolle Informationen über die unmittelbare Fahrzeugumgebung liefern. CoSSy wurde speziell dafür entwickelt, die Schallsignatur einer Reihe von Kontaktereignissen zu erfassen“, erklärt Laurent Fabre, Leiter des Geschäftsbereiches Passive Sicherheit & Sensorik bei Continental. Das automatisierte Parken ist dabei nur ein mögliches Anwendungsfeld. So könne Körperschall bei den geringen Geschwindigkeiten eines automatisierten Parkvorgangs vor einem Anprall an ein Objekt warnen.

Künftig könnte CoSSy auch einen weiteren Signalpfad für die Straßenzustandserkennung bereitstellen. Dadurch ließe sich etwa das Aufprallgeräusch von Spritzwasser nutzen, um ein Aquaplaning vorherzusehen. Abhängig vom Sensordesign kann auch der Luftschall ausgewertet werden, sodass automatisierte Fahrzeuge die Annäherung von Einsatzfahrzeugen erkennen. Der Dopplereffekt würde sogar aufzeigen, woher das Fahrzeug kommt. Zudem ist nicht nur eine Fahrererkennung anhand der Stimme möglich, einzig das Klopfen an der Tür könnte in der Zukunft genügen, um diese einem authentifizierten Fahrer zu öffnen.

Praktisch erscheint insbesondere die Nutzung des Körperschalls bei Parkremplern oder Vandalismus. Die CoSSy-Sensoren wären in der Lage, die charakteristischen Signalformen zu erfassen und den Vorfall mit einem Zeitstempel zu versehen. Denkbar wäre laut Continental, dass zusätzlich eine Kamera aktiviert wird, um die Situation zu dokumentieren und der Fahrer mittels Alarm oder Smartphone-Benachrichtigung auf den Schaden aufmerksam gemacht wird. Damit könnten Vandalismus und Fahrerflucht eingedämmt werden und etwa Autoverleiher ihre Fahrzeuge bei der Rückgabe einfacher als unbeschädigt klassifizieren.

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