Mahle

Die Rendite des Zulieferers Mahle ist leicht gesunken. (Bild: Mahle)

Seit 2014 hat Mahle unter anderem die slowenische Letrika-Gruppe, die Klimaanlagen-Sparte des US-Konkurrenten Delphi und die japanische Elektromotor-Firma Kokusan Denki übernommen. Dadurch stieg die Mitarbeiterzahl um etwa 11.000 auf rund 76.000, wie Mahle mitteilte.

Gewisse Ausgaben bei den Übernahmen konnten nicht steuerlich abgeschrieben werden, hinzu kommen weitere Folgekosten zuzüglich zum Kaufpreis. Zudem wurden knapp 40 Millionen Euro mehr für Pensionsaufwendungen zurückgelegt - das war nötig, weil bisherige Mittel hierfür wegen der Niedrigzinsen nicht mehr so viel Erträge bringen wie noch vor Jahren.

Die Mahle-Rendite sank den Angaben zufolge von 5,2 Prozent auf 4,5 Prozent - dieser Wert beschreibt den Anteil vom Ergebnis vor Steuern und Abschreibungen am Gesamtumsatz. Mahle-Chef Wolf-Henning Scheider gab sich auch mit Blick auf die geringere Profitabilität seines Konzerns gelassen. "Wenn man Übernahmen macht in der Größenordnung ist das ein Effekt, der nicht überraschend kommt."

Man sei zuversichtlich, dass die niedrigeren Margen in den hinzugekauften Unternehmensteilen auf das höhere Niveau der bisherigen bestehenden Bereiche kommen, sagte Scheider. Durch die Integration der neuen Konzernbereiche würden die Ergebnisse verbessert, etwa durch Bündelungen im Einkauf.

Der Konzernumsatz stieg indes um 15,5 Prozent auf 11,5 Milliarden Euro. Der aus eigener Kraft erwirtschaftete Zuwachs lag aber nur bei zwei Prozent, also ohne Währungskurseffekte und die Einbeziehung der neuen Firmenteile. Für 2016 peilt Mahle ein Gesamtplus von vier bis fünf Prozent auf mehr als 12 Milliarden Euro an.

Zuletzt hatten Geschäftsführung und Arbeitnehmerseite um die Zukunft der heimischen Beschäftigung gerungen. Vor gut einer Woche kam dann der Kompromiss: Bis Ende 2019 wird es keine betriebsbedingten Kündigungen an den 30 deutschen Standorten mit 14 000 Mitarbeitern geben. Allerdings kann die Arbeitszeit auf 30 Wochenstunden reduziert werden, um auf Marktschwankungen reagieren zu können.

Firmenchef Scheider betonte, die Mitarbeiterzahl in Deutschland werde in den nächsten Jahren konstant bleiben. Während am Nockenwellen-Standort Leibertingen (Kreis Sigmaringen) und dem Stahlkolben-Werk in Rottweil wohl Personal aufgebaut werde, werde das Personal andernorts reduziert. "Das allerdings immer sozial verträglich." Mitarbeiter sollten freiwillig gehen, "wenn wir an zwei bis drei Standorten Überhänge haben, die wir nicht anders abbauen können", so der Konzernchef.

Vom Dieselskandal in der Autobranche ist Mahle nicht betroffen - die Firma stellt keine Bauteile oder Software für die Abgasreinigung her.

Mahle Geschäftsbericht 2015.

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dpa