Fertigung von Zellkontaktiersystemen für Lithium-Ionen-Batterien bei Elringklinger

Fertigung von Zellkontaktiersystemen für Lithium-Ionen-Batterien bei Elringklinger: Bislang machte Elektromobilität nur einen Bruchteil der Umsätze von ElringKlinger aus, das soll sich künftig ändern. (Bild: Elringklinger)

"Eine Sache ist ziemlich klar", sagte ElringKlinger-Chef Stefan Wolf am Dienstag (8. November) in einer Telefonkonferenz zu den Quartalszahlen. Es werde keine Übernahmen im Bereich des Verbrennungsmotors mehr geben. Solche Übernahmen machten mittel- und langfristig keinen Sinn. Stattdessen wolle man sich auf Elektromobilität konzentrieren. Die Entwicklung sei auch durch den Abgasskandal bei Volkswagen beschleunigt worden.

Die Diskussion um ein Verbrenner-Verbot hatte auch an Fahrt aufgenommen, weil der Grünen-Bundesvorstand in einem Antrag für den Parteitag im November auf ein Zulassungs-Verbot ab 2030 dringt. "Der Verbrennungsmotor verschwindet nicht", sagte Wolf. Die Zahlen dürften allerdings von einem Höhepunkt von 90 Millionen produzierten Motoren weltweit, von denen Schätzungen im Jahr 2020/22 ausgingen, deutlich zurückgehen.

Erst vor kurzem hatte ElringKlinger mit dem Einstieg bei der Hofer AG - einem Spezialisten für Antriebsstrang und Messtechnik - sein Geschäft mit Elektromobilität gestärkt. Bislang stellt ElringKlinger Zellsysteme und Batteriegehäuse für Elektroautos her. Mit dem Einstieg bei Hofer kauft sich ElringKlinger zudem Expertise rund um den Antriebsstrang von Hybrid- und vollelektrischen Autos.

Bislang machte Elektromobilität nur einen Bruchteil der Umsätze von Elringklinger aus. In den ersten neun Monaten war der Umsatz in dem Bereich von 9,6 auf 7,7 Millionen Euro zurückgegangen. Das Geschäft bringt nach wie vor nur Verluste. Trotzdem sieht der Elringklinger-Chef angesichts der politischen Diskussion gute Chancen. Alle künftigen Übernahmen würden daher im Zusammenhang mit Elektromobilität, Leichtbau, Batterietechnik oder Wasserstoffantrieben stehen. Auch die Maschinen von Elringklinger seien so ausgelegt, dass sie in Zukunft für Produktion rund um den Elektromotor genutzt werden könnten.

Im operativen Geschäft machen dem Autozulieferer nach wie vor die hohen Kosten am Schweizer Standort zu schaffen. Der Plan, Produktion nach Ungarn zu verlagern, habe sich verzögert, sagte Wolf. Schon im vergangenen Jahr hatte der Firma die gute Auftragslage Probleme bereitet. Sie hatte für Sonderfrachten gesorgt und externe Qualitätskontrollen notwendig gemacht. Aus dem Grund sollte Produktion von der Schweiz nach Ungarn verlagert werden. Erst 50 Prozent der Kunden hätten dem Plan zugestimmt, so der Elringklinger-Chef. Der Absatz dort müsse aber von derzeit 190 Millionen Euro auf 120 bis 140 Millionen Euro reduziert werden, damit Elringklinger  die Kosten an dem Standort wieder in den Griff bekommt.

Vor Zinsen und Steuern ging das Ergebnis im dritten Quartal wegen der Probleme in der Schweiz und Abschreibungen um 11,2 Prozent auf 32,2 Millionen Euro zurück. Unterm Strich verdiente Elringklinger mit 19 Millionen Euro etwa fünf Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz legte unterdessen um 2,2 Prozent auf 374,2 Millionen Euro zu, der Auftragseingang wuchs um 14 Prozent auf 383,7 Millionen Euro.

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