Hella Standort Lippstadt

Mehrkosten für Forschung, Entwicklung, Verwaltung und Vertrieb haben am Gewinn des Automobilzulieferers Hella gezehrt. (Bild: Hella)

Während der Umsatz in den Monaten Dezember bis Februar um sieben Prozent auf 1,5 Milliarden Euro zulegte, sackte der Überschuss im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 19 Prozent auf 53 Millionen Euro nach unten, wie der Hersteller von Lichttechnik und Elektronik für Autos am Mittwoch (13.4.) in Lippstadt mitteilte. Nach der Gewinnwarnung vom September sieht Hella-Chef Rolf Breidenbach den Konzern aber auf Kurs zu seinem gekappten Jahresziel.

Im operativen Geschäft zehrten die Mehrkosten für Forschung, Entwicklung, Verwaltung und Vertrieb die erzielten Mehreinnahmen auf. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) gab um ein Prozent auf 87 Millionen Euro nach. Sondereffekte herausgerechnet, sank das Ebit um zwei Prozent. Unter dem Strich drückten der Abschwung an den Börsen sowie negative Wechselkurseffekte bei der Finanzierung zusätzlich aufs Ergebnis.

Für das Gesamtjahr erwartet Breidenbach weiterhin, dass der Umsatz um einen mittleren bis hohen einstelligen Prozentsatz wächst. Das Ebit dürfte wegen eines zwischenzeitlichen Lieferantenausfalls in China allerdings sinken. Dieser Effekt werde das Jahresergebnis mit 47 Millionen Euro belasten, hieß es. Ohne die teure Sonderbelastung würde das Ebit in diesem Jahr analog zum Umsatz steigen, zeigte sich das Management überzeugt.

Hella hatte seine ursprüngliche Gewinnprognose im September kassiert, nachdem das chinesische Unternehmen seine Lieferungen an die Lippstädter eingestellt hatte. Hella musste seine Lieferkette daraufhin neu ordnen. Analysten kritisierten, dass sich die Lippstädter für die fraglichen Produkte nur auf einen Lieferanten verlassen hatten.

An der Börse sorgten die Nachrichten nicht für Enttäuschung. Am Vormittag lag die Hella-Aktie zuletzt mit 2,75 Prozent im Plus bei 35,71 Euro und gehörte damit zu den stärksten Werten im MDax. Am Markt seien schwache Quartalszahlen bereits erwartet worden, sagte ein Aktienhändler am Morgen.

Hella beschäftigt weltweit an mehr als 100 Standorten rund 32 000 Mitarbeiter und ist nach eigenen Angaben einer der 40 größten Automobilzulieferer weltweit. Der Konzern entwickelt und fertigt für die Automobilindustrie Komponenten und Systeme der Lichttechnik und Elektronik. In Unternehmen mit Hella-Beteiligung entstehen zudem komplette Fahrzeugmodule, Klimasysteme und Bordnetze für Autos.

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dpa