VDA, Bernd Gottschalk
Beurteilt exklusiv für AUTOMOBIL PRODUKTION die Lage führender Zulieferer: Professor Dr. Bernd Gottschalk, Geschäftsführer AutoValue und ehemals VDA-Präsident. (Bild: VDA)

Zugegeben: Man müsste nicht lange suchen, um neuralgische Stellen im Konzern zu finden. Stichwort "Schienenkartell", um nur eine aus der jüngsten Zeit zu nennen. Fragt man aber einmal anders, zum Beispiel, was denn der Vorstand unter Konzernchef Heinrich Hiesinger anders hätte machen sollen, dann sieht die Bilanz schon anders aus. Der Konzern ist inmitten einer strategischen Weiterentwicklung zum diversifizierten Industriekonzern. Zwar noch nicht in allen Facetten erkennbar, aber "Ingenieurs-Kompetenz" ist nicht die schlechteste Basisformel.

Beispielsweise ist die Konzentration des Anlagenbaus goldrichtig. Die Components Technologie, früher Automotive genannt, hat mit Kurbelwellen, Nockenwellen, Zylinderkopfmodulen, Lenkung oder Stabilisatoren zwar starke Pfeiler, aber die finale Struktur ist das vielleicht noch nicht, Komponenten sind gut, Systeme sind besser! Mechanik ist gut, aber mit Elektronik noch besser! Sei‘s drum, der Konzern ist gut unterwegs, ein ganzheitliches Konzept zur strategischen Weiterentwicklung zu schaffen. Jetzt laufen die Programme zur Effizienzsteigerung auf Hochtouren.

Das alles hat auch bewirkt, dass die Kapitalerhöhung erfolgreich war, die Anleihe platziert werden konnte und die Banken trotz hoher Nettoverschuldung zum Konzern standen. Das wichtigste Programm aber, das Hiesinger fährt, hat erst in zweiter Hinsicht mit Ergebnisverbesserung zu tun: das Programm ACT zum Kulturwandel: "Achieve Change ThyssenKrupp"!

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