Nach zwei Jahren Bauzeit nimmt Vitesco Technologies im ungarischen Debrecen sein jüngstes Werk in Betrieb. Der Antriebsspezialist hat 100 Millionen Euro in den Standort investiert, um dort künftig High-Tech-Elektronik und Getriebe-Sensorik für alle Antriebsarten zu produzieren. „Wir richten unser Unternehmen konsequent auf den Wachstumsmarkt Elektronik und Elektrifizierung aus“, erklärt Andreas Wolf, CEO von Vitesco Technologies.

Eine erste Großserie, die in der 7.000 Quadratmeter großen Anlage gefertigt wird, ist ein Getriebesteuergerät mit Overmolding-Technologie. Im Vergleich zu herkömmlichen Geräten sei es laut dem Unternehmen robuster sowie leichter und erfordere deutlich weniger Fertigungsschritte. Möglich mache dies ein neuartiger Umspritz-Prozess, bei dem die Elektronikkomponenten auf einer Leiterplatte in Kunststoff eingebettet werden: das Overmolding. Vitesco setzt dabei Spritzgussverfahren sowie widerstandsfähige Kunststoffe ein.

Industrie 4.0 trifft auf Nachhaltigkeit

Zusätzlich zu den elektronischen Steuerungen deckt das 7.000 Quadratmeter große Produktionswerk auch Komponenten im Bereich der Elektrifizierung und Elektromobilität ab – unter anderem 48-Volt-Riemenstartergeneratoren für Mild-Hybride. „Dieses Hightech-Werk zeigt schon heute, wie die Fabrik von morgen aussehen wird – intelligent, schlank und grün“, betont Hans-Jürgen Braun, Leiter des Bereichs Operations und damit zuständig für den weltweiten Fertigungsverbund von Vitesco.

Neben der ökologischen Bauweise, die etwa voll integrierte Gebäude- und Energiemanagementsysteme umfasst, folgt das Konzept den Maßgaben der Industrie 4.0: Unter anderem kommen autonom fahrende Transportroboter in der Produktionshalle, ein intelligentes Lagerverwaltungssystem, computergestützte Wartungssysteme sowie weitere automatisierten Gebäudefunktionen zur Anwendung. Alle neuen Mitarbeiter durchlaufen in den ersten sechs Monaten ein Mentoring- und Qualifizierungsprogramm im betriebseigenen Ausbildungszentrum.

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