Bosch-Logo, Gerlingshöhe

Sollte Bosch nicht ähnlich wie jüngst VW eine außergerichtliche Einigung finden, droht dem Unternehmen schon bald ein Prozess. (Bild: Bosch)

In der Nacht auf Samstag (1. Oktober) ging beim zuständigen Gericht in San Francisco eine erweiterte Klageschrift mit neuen Vorwürfen gegen den Zulieferer ein. Wie bereits zahlreiche US-Zivilklagen von geschädigten Dieselbesitzern, geht nun auch die Sammelklage der Autohändler davon aus, dass Bosch beim Abgas-Betrug zweifelsohne die Rolle eines aktiven Mittäters innehatte.

Ab Mitte 2005 hätten Volkswagen und Bosch mit der Entwicklung der Software begonnen, mit der später Abgastests in den USA ausgetrickst wurden, heißt es in der 220 Seiten langen Klageschrift. In den nächsten zehn Jahren habe Bosch die Schummelprogramme gefertigt, installiert, getestet und modifiziert. Die Stuttgarter Firma habe auch bei der Feinabstimmung enge Kontrolle über die Software behalten und trotz frühzeitig geäußerter Bedenken hinsichtlich der Legalität der Programme weiter beim Komplott mitgemacht.

Neu in die Klageschrift aufgenommen worden seien außerdem Aussagen aus dem Geständnis eines VW-Ingenieurs, die den Vorwurf einer Verschwörung in der Abgas-Affäre erhärteten, sagte Klägeranwalt Steve Berman der Deutschen Presse-Agentur.

VW hatte sich mit den 652 Vertragshändlern in den USA zuvor auf eine Entschädigung in Höhe von bis zu 1,2 Milliarden Dollar geeinigt. Diese Summe ist Teil eines insgesamt 16,5 Milliarden Dollar teuren Vergleichs mit Zivilklägern in den USA. Sollte Bosch nicht auch eine außergerichtliche Einigung finden, droht dem Unternehmen schon bald ein Prozess.

Ein Bosch-Sprecher sagte der dpa am Montag: "Bosch kooperiert mit den zuständigen Behörden in verschiedenen Ländern und verteidigt seine Interessen in den Klageverfahren." Zu Details äußere sich das Unternehmen nicht.

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dpa