VDA, Bernd Gottschalk
Beurteilt exklusiv für AUTOMOBIL PRODUKTION die Lage führender Zulieferer: Professor Dr. Bernd Gottschalk, Geschäftsführer AutoValue und ehemals VDA-Präsident. (Bild: Webasto)

Führungswechsel an der Spitze von exponierten Unternehmen gehören bekanntlich zu den schwierigsten Aufgaben. Webasto hat ihn meisterhaft im Übergang von Franz-Josef Kortüm auf Holger Engelmann bewältigt. Bravo! Gut vorbereitet und sauber umgesetzt. Die Kontinuität wird überdies im Aufsichtsrat fortgesetzt. Das entspricht genau dem Erfolgskonzept der "stillen Beharrlichkeit", mit dem Werner Baier und Gerhard Mey das Unternehmen langfristig entwickelt haben.

Die "eisernen Regeln", ob gute Eigenkapitalquote, kapitalsparendes Wachstum oder keine Auszehrung durch Ausschüttungen wurden so über Jahre konsequent umgesetzt. Es ging ihnen eben nicht um Reichtum, sondern um die langfristige Sicherung des Unternehmens. So wuchs Webasto zum weltweit leistungsfähigsten Cabrio-Dachanbieter fast im Verborgenen. So hat man "Thermo" neben „Dach“ als Geschäftsfeld entwickelt, den Trend zum Panoramadach begründet, "retractable hardtop" revolutioniert,  Asien, USA und Europa ausgebaut, und sucht so auch nach neuen Akquisitionen. Die erfolgreiche Integration von Edscha in erstaunlich kurzer Zeit ist ebenfalls beispielhaft. Langfristiges Wachstum durch Investition, Akquisition und F&E, das ist nicht die schlechteste Politik, vor allem, wenn man sich selbst auffordert, das eigene Schaffen immer wieder zu hinterfragen. Der Cabrio-Slogan von Webasto heißt: "Mit Knopfdruck blauer Himmel". So eröffnen sich Perspektiven. Aber bei Webasto weiß man genau, dass man sich "blue sky" hart erarbeiten muss.

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