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Wegen der deutlich schlechter als erwartet eingetretenen Entwicklung im Geschäftsbereich Composites - Fibers & Materials rechnet SGL nun für 2019 beim um Sondereinflüsse bereinigten Konzern-Ebit mit einem Rückgang um 10 Millionen Euro zum Vorjahr. (Bild: SGL)

Der Kohlefaserspezialist SGL Group muss sich vor dem Hintergrund einer enttäuschenden Geschäftsentwicklung einen neuen Chef suchen. Jürgen Köhler werde mit Wirkung zum 31. August 2019 zurücktreten, teilte das Unternehmen am Mittwochabend (14. August 2019) in Wiesbaden mit.

Gleichzeitig senkte der Konzern seine Jahresprognosen, den Ausblick für die darauffolgenden Jahre kassierte SGL gleich ganz ein. Anleger reagierten entsetzt, der Aktienkurs des Unternehmens sackte auf der Handelsplattform Tradegate in zuletzt um mehr als 14 % ab. An SGL Carbon sind die Autobauer BMW und VW sowie die Aufsichtsratschefin und BMW-Großaktionärin Susanne Klatten mit ihrer Beteiligungsgesellschaft Skion beteiligt.

Wegen der deutlich schlechter als erwartet eingetretenen Entwicklung im Geschäftsbereich Composites - Fibers & Materials (CFM) rechnet SGL nun für 2019 beim um Sondereinflüsse bereinigten Konzern-Ebit (Gewinn vor Zinsen und Steuern) mit einem Rückgang um 10 Mio Euro zum Vorjahr. Zuletzt hatte das Unternehmen noch ein stabiles Ebit auf dem Vorjahresniveau von 65 Mio Euro erwartet. Beim Konzernergebnis wird nun statt des erhofften ausgeglichenen Ergebnisses mit einem Verlust im hohen einstelligen Millionen-Euro-Bereich gerechnet. Die bisherigen Konzernprognosen für 2020 bis 2022 stricht SGL gleich komplett. Einen neuen Ausblick will das Unternehmen spätestens zu Anfang des kommenden Jahres veröffentlichen.

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SGL-Vorstandsvorsitzender Dr. Jürgen Köhler werde mit Wirkung zum 31. August 2019 zurücktreten, teilte das Unternehmen am Mittwochabend (14. August 2019) in Wiesbaden mit. (Bild: SGL)

Begründet wurde die schlechte Entwicklung bei CFM mit Planungsfehlern bei einem großen Windenergie-Geschäft. Außerdem würden die erwartete Erholung im Marktsegment Industrielle Anwendungen sowie die geplanten Ergebnisverbesserungsmaßnahmen nicht in dem erwarteten Ausmaß das Ergebnis im zweiten Halbjahr 2019 stützen. Zum Gegensteuern würden nun unter anderem Restrukturierungsmaßnahmen geprüft.

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