Der Hyundai-Konzern hat sich für die kommenden Jahre viel vorgenommen. Insbesondere der sportlich-emotional positionierten Marke Kia kommt im Konzernterzett eine elementare Bedeutung zu, denn allein die Verkaufszahlen des Ceed sollen sich in den kommenden Jahren auf rund 200.000 Fahrzeuge pro Jahr verdreifachen. Dreh- und Angelpunkt im Hause Kia ist zukünftig der Ceed, ein mittlerweile längst etabliertes Modell der europäischen Kompaktklasse, das es selbst mit der Premiumkonkurrenz locker aufnehmen kann. Der Golf-Konkurrent Ceed wird zukünftig zur Familie ausgerollt.

Golf-Konkurrent wird zur Modell-Familie

Wie schon der Mercedes CLA ist erstmals auch der Ceed als Shooting-Brake-Variante im Programm. Seine Weltpremiere feiert die Pro Ceed getaufte Mischung aus Coupé und Kombi erst auf dem Autosalon Anfang Oktober in Paris. Auf der Straße zeigt sich die 204 PS starke Topversion bei ersten Testfahrten ausgewogen und stimmig.

 


"Mit drei Türen sind wir am Ende", erklärt Alper Celik als Marketingleiter von Kia den geringen Verkaufsanteil von gerade einmal sieben Prozent, "wir behalten jedoch den Namen Pro Ceed, weil er die Gene des neuen Modells trifft und die emotionale Ästhetik mit dem Fahrverhalten verbindet." Der 4,61 Meter lange Kia Pro Ceed will nicht allein mit seinem sehenswerten Äußeren punkten, denn der Längenzuwachs von 29 Zentimetern im Vergleich zum Vorgänger ist nicht nur gut für die Optik, sondern bringt auch ein nennenswertes Plus im Innenraum.

Davon profitieren nicht nur die Insassen, sondern auch der Laderaum, der mit 594 Litern auf üppigem Kombiniveau liegt und damit rund 100 Liter mehr als der Mercedes CLA Shooting Brake bietet. Dabei lässt sich die Rückbank nicht nur im Verhältnis 40:20:40 geteilt umlegen; auch die zahlreichen Zurrösen sorgen für ideale Transportmöglichkeiten. Das Platzangebot vorne ist gut und auch hinten lässt sich es durch den im Vergleich zu den anderen Ceed-Modellen unveränderten Radstand (2,65 Meter) bequem sitzen - vorausgesetzt, man ist nicht größer als 1,80 Meter, denn dann macht einem die im Vergleich zum Sportwagon um 4,3 Zentimeter abgesenkte Dachlinie einen Strich durch die Frisur.

Wem die Pro-Ceed-Versionen mit 1,0 und 1,4 Litern mit ihren 120 bzw. 140 PS zu schlapp sind und wer keine Lust auf den 136 PS starken Diesel hat, der dürfte sich gerade in Verbindung mit der Shooting-Brake-Karosserie für die Topversion des 1.6 T-GDI mit 150 kW / 204 PS erwärmen können, dessen maximales Drehmoment von 265 Nm für engagierten Tatendrang sorgt. Der aufgeladene Vierzylinder hängt direkt am Gas, obwohl der koreanische Fronttriebler nicht nur durch seine mäßige Akustik den überschaubaren Hubraum nicht überspielen kann. Wahlweise gibt es das Topmodell mit einer Sechsgang-Handschaltung oder einem gut abgestimmten Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe, das die Gangwechsel dezent im Hintergrund vollzieht. Ab 1.800 U/min dreht der Vierzylinder mit Direkteinspritzung willig hoch und beschleunigt kraftvoll bis jenseits der 200er-Marke.

Einmal mehr hat das Entwicklungsteam rund um den ehemaligen BMW-Mann Albert Biermann gerade bei der Fahrwerksentwicklung einen guten Job gemacht, denn der Pro Ceed fährt sich mit seinen McPherson-Federbeinen vorn und einer Mehrlenkeranse gerade mit dem serienmäßigen 18-Zoll-Radsatz der GT-Version noch straffer und direkter, als man es vom normalen Ceed kennt. Insbesondere die Lenkung hat ihre labile Leichtigkeit der vergangenen Jahre verloren, sondern lässt sich gut und präzise dosieren.

Preislich leicht über dem Kia Sportswagon

Zu den Preisen hat sich Kia bisher nicht geäußert, jedoch dürften diese rund 1.000 Euro über den Preisen des Ceed Sportswagon liegen, der bei 16.990 Euro beginnt. Europäischer Marktstart ist im ersten Quartal kommenden Jahres. Sieben Jahre Herstellergarantie bis maximal 150.000 Kilometer machen das Ganze gewohnt interessant. Komfort- und Sicherheitsausstattungen entsprechen weitgehend den anderen Versionen des Kia Ceed.

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