Erstmals präsentiert wurde der erste Lamborghini SUV 2012 in China.

Erstmals präsentiert wurde der erste Lamborghini SUV 2012 in China. (Bild: Lamborghini)

Unklar ist bis dato nur, wo der sogenannte „Hut“ auf die Urus-Architektur gesetzt wird und wo die Urus-Karosserie lackiert werden soll. „Das ist jetzt Konzernsache, zu schauen, wo macht es Sinn und wo sind noch freie Kapazitäten verfügbar“, so ein hochrangiger Manager aus dem VW-Konzern. Das sei noch nicht endgültig definiert, bestätigt Lamborghini. Die Entscheidung soll bis spätestens Juni gefallen sein.

Der erste SUV von Lamborghini, der für 2018 angekündigte Urus, wird also kein reinrassiger Italiener werden. Nur die Endmontage des neuen Modells wird am italienischen Stammsitz in Sant‘Agata Bolognese erfolgen. Das schreiben die Vereinbarungen zwischen der italienischen Regierung, dem VW-Konzern mit Audi als Lamborghini-Aktionär, dem italienischen Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung, der italienischen Agentur für Binneninvestitionen und der Region Emilia Romagna vor. Denn die italienische Audi-Tochter erhält aus Italien Fördergelder in nicht bestätigter zweistelliger Millionenhöhe über mehrere Jahre verteilt.

Nach dem gleichen Prinzip verfährt auch die VW-Tochter Bentley, die ebenfalls die Endmontage am Hauptsitz im britischen Crewe durchführt.

Der Lamborghini Urus wird mit hoher Wahrscheinlichkeit schon auf der dritten Generation der MLB-Evo Plattform basieren und sich diese mit den Konzern-Brüdern Audi Q7, Porsche Cayenne und VW Touareg teilen. Die Fahrzeuge stehen aktuell auf der Plattform der zweiten Generation und werden bereits im VW-Werk in Bratislava gebaut.

Für die neue Urus-Montagelinie weitet Lamborghini sein Stammwerk entsprechend aus: Die bebaute Fläche wird von 80.000 Quadratmetern auf 150.000 Quadratmeter fast verdoppelt. Zudem werden Lager- und Logistikflächen vergrößert und die Kapazitäten in Forschung und Entwicklung ausgeweitet. Die neue, dritte Baureihe von Lamborghini, schafft auch etwa 500 neue qualifizierte Arbeitsplätze in der Region. Die Gesamtinvestition der italienischen Marke erreicht über den gesamten Lebenszyklus des neuen Modells einen hohen dreistelligen Millionenbetrag in Euro.

Der Marktstart des Urus ist für 2018 angekündigt. Das Fahrzeug soll rund 180.000 Euro kosten und auch in einer Hybridversion angeboten werden. Der Verkauf des Urus wird hauptsächlich in den Märkten in USA, China, dem Mittleren Osten, UK, Deutschland und Russland sein. Der geplante jährliche Absatz soll 3.000 Einheiten betragen und damit die aktuellen Verkaufszahlen von Lamborghini in etwa verdoppeln (weltweiter Absatz 2015: 3.245 Einheiten). In den vergangenen zehn Jahren haben sich die Absatzzahlen der Marke sogar mehr als verdoppelt, der Umsatz sogar deutlich verdreifacht. Das Händlernetz ist auf aktuell 135 Händler in 50 Ländern angewachsen.

Im Geschäftsjahr 2015 stieg der Verkauf der Supersportwagen um 28 Prozent von 2.530 auf 3.245 Einheiten an und übersprang erstmals die Schwelle von 3.000 verkauften Einheiten. Der Umsatz aus dem Fahrzeuggeschäft stieg von 629 auf 872 Millionen Euro. Dies entspricht einer Steigerung von 39 Prozent. Für Lamborghini war 2015 das fünfte Wachstumsjahr in Folge.

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