Mercedes C 260 L in der Chinaversion:

Anschnallen heißt es für die Hersteller in China. IHS Automotive hat die Absatzerwartungen für 2015 drastisch reduziert. Zu den wenigen Gewinnern am China-Markt gehören derzeit Porsche und Mercedes (Bild). (Bild: Daimler)

Ursprünglich hatte IHS Automotive einen Zuwachs um 4,4 Prozent im Vergleich zum Jahr 2014 prognostiziert. Nach zwei Minus-Monaten zuletzt und einem mutmaßlich auch schwachen August, haben die Marktexperten die Axt an ihre eigene Vorhersage angesetzt und diese um glatt drei Prozent gestutzt. In Summe erwarten die Marktexperte nur noch einen kleinen Zuwachs von 23,1 Millionen Einheiten auf 23,4 Millionen Einheiten in diesem Jahr. Von 2013 auf 2014 hatte das Wachstum noch bei 8,1 Prozent gelegen, davor bei 15 Prozent.

Zu der drastischen Reduzierung der Absatzerwartung hat sich IHS entschlossen, nachdem alle in China eingesammelten Indikatoren auf einen weiter schwachen Verlauf hinweisen. Sowohl in den Megacities wie auch in den ländlichen Regionen gebe es derzeit teils deutliche Rückgänge bei den Fahrzeugzulassungen. In Kombination mit den Börsenturbulenzen und den wirtschaftlich schwachen Kennzahlen, erwartet IHS in diesem Jahr keine Erholung mehr. Allerdings: ein Abrutschten in den negativen Bereich sieht IHS auch nicht.

Für 2016 erwartet das Prognosehaus – ausgehend von der zurückgenommenen Vorhersage 2015 – dann einen Zuwachs um 3,4 Prozent. Das im wesentlichen aufgrund technischer Faktoren. Genannt werden dazu niedrieger Fahrzeugpreise aufgrund des härteren Wettbewerbs, das staatliche Förderprogramm für New Energy Vehicles (NEV) und niedrigere Zinsen. Kräftiger um 6,9 Prozent wird es nach Einschätzung von IHS im Jahr 2017 aufwärts gehen, und zwar um +6,9 Prozent auf 25,9 Millionen verkaufte Einheiten. Danach dimmt das Wachstum wieder herunter auf 3,8 Prozent. So wackelig Prognosen bisweilen sind, eines geht aus den Zahlen klar hervor: die Zeiten zweistelligen Wachstums sind auf Jahre hinaus vorüber.

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Frank Volk

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