Südkorea, VW, Volkswagen, irreführende Werbung, falsche Emissionswerte, Abgasskandal

VW wird von Südkoreas Behörde beschuldigt, Unterlagen unter anderem über Emissionswerte geschönt zu haben. (Bild: ks)

Die zuständige Regulierungsbehörde wird gegen die Volkswagen AG und fünf ihrer Manager Anzeige erstatten. Außerdem bekommt der Konzern eine Strafe aufgebrummt, weil er damit geworben hat, dass seine Autos die Emissionsvorschriften erfüllten.

Die Fair Trade Commission schrieb in einer Mitteilung, Volkswagen habe bei seiner Werbung mit der Aussage übertrieben, die vom Konzern in Korea verkauften Autos erfüllten den in der EU geltenden Euro-5-Standard. "Das Unternehmen hat Kunden mit seiner falschen und übertriebenen Werbung getäuscht, womit die Gesetze zum fairen Handel verletzt wurden", hieß es in einer Stellungnahme der Behörde.

In der Werbung, die VW zwischen Dezember 2007 und November 2015 verbreitete, hieß es, die Autos entsprächen den europäischen Emissionsstandards. Nachdem die Abgasmanipulationen im September letzten Jahres ans Licht gekommen waren, wurden diese Behauptungen jedoch in Frage gestellt.

Nach einer vorläufigen Untersuchung warnte die Behörde im Juli vor rechtlichen Schritten und Strafen wegen irreführender Werbung. Am Mittwoch kündigte sie die Anzeigen gegen Volkswagen, die koreanische Landesgesellschaft und fünf Manager in Korea und Deutschland an. Darunter sind Johannes Thammer, derzeit Chef von Audi Volkswagen Korea, und Trevor Hill, der die Landesgesellschaft von 2007 bis 2012 führte.

Der Regulierer kündigte zudem eine Strafe von 37,3 Milliarden Won, umgerechnet knapp 30 Millionen Euro, an. Außerdem muss VW eine korrigierte Version seiner Anzeigen herausbringen. Es wäre die höchste Strafe, die die Behörde jemals für irreführende Werbung verhängt hat.

Ein Vertreter von Audi Volkswagen Korea sagte, das Unternehmen kooperiere voll und ganz mit der Korea Fair Trade Commission bei der Untersuchung. "Da wir noch keine schriftliche Entscheidung erhalten haben, werden wir die Angelegenheit gründlich prüfen, bevor wir über unsere nächsten Schritte entscheiden", hieß es. Das Unternehmen lehnte es ab, Stellungnahmen der fünf Manager zu vermitteln.

Im Zuge des Abgasskandals hatte das südkoreanische Umweltministerium Volkswagen bereits eine Strafe von 17,8 Milliarden Won aufgebrummt und den Verkauf mehrerer Modelle des Konzerns in dem Land untersagt.

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