Shigehisa Takada

Takata-Chef Shigehisa Takada hat sich bei der Hauptversammlung öffentlich für Unfälle aufgrund defekter Airbags entschuldigt. – (Bild: Takata)

Die Entschuldigung erfolgte nach der Hauptversammlung am Donnerstag (25. Juni) in Tokio. Takada verbeugte sich dabei tief und sagte: “Ich entschuldige mich dafür, nicht in der Lage gewesen zu sein, früher über die Probleme zu berichten und ich entschuldige mich für die Menschen, die gestorben sind oder verletzt wurden”. Takada sagte zudem, dass er sich beschämt fühle, dass Menschen durch ein Unternehmen Schaden erleiden, das Produkte für deren Sicherheit produziert. In ähnlicher Weise hatte sich Takada bereits in Nordamerika in einer groß angelegten Anzeigenkampagne entschuldigt.

Auch sagte der Unternehmenschef, dass man nach Wegen suche, den Opfern zu helfen. Ähnlich wie im Fall mit defekten Zündschlössern bei GM erwägt der Airbaghersteller die Einrichtung eines Opferfonds.

Die Verbeugung Takadas kam nur wenige Stunden, nachdem Toyota und Nissan, zwei Großkunden des Zulieferers, Rückrufe für weitere drei Millionen Fahrzeuge angekündigt hatten.

Problem bei den Airbags ist, dass diese zu heftig auslösen können und sich dadurch in Splitterbomben verwandeln. Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA hat deswegen vor wenigen Wochen einen Rekord-Rückruf von insgesamt rund 34 Millionen Autos veranlasst. Branchenweit könnte der Defekt mehr als 53 Millionen Fahrzeuge betreffen. Zahlreiche Modelle mussten bereits mehrfach überprüft werden.

Takata sucht derweil weiter nach den Ursachen für die lebensgefährlichen Explosionen der Luftkissen. Dabei untersucht das Unternehmen, ob Ammoniumnitrat, das wichtigste Treibgas in den Airbags, unter bestimmten Bedingungen anfällig ist. So wurden Zwischenfälle vorwiegend in warm-feuchten und kalten Regionen registriert.

Den Japanern wird vorgeworfen, das Gefahrenpotenzial aus Kostengründen über Jahre verschleiert zu haben.

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Frank Volk

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