Schon bei einer Reihe bohrender Nachfragen, ob Audi an seinem ausgegebenen Absatzziel von 600.000 Einheiten in diesem Jahr festhalte, wirkte Rupert Stadler bei der Telefonkonferenz zu den Ergebnissen des ersten Halbjahres am Donnerstag (30. Juli) reichlich ungeduldig. Zunächst hatte Vertriebschef Luca de Meo eine konkrete Aussage umschifft und betont, dass es für Audi in der schwierigen Marktlage von oberster Bedeutung sei, seinen Marktanteil als mit Abstand führender Premiumhersteller zu verteidigen, die starke Position zu halten und auch weiter zu wachsen.
Als das nicht Antwort genug war und es zu weiteren Rückfragen zum Absatzziel kam, griff Stadler selbst ein. Er unterstrich, dass man frühzeitig in der Planung von einem einstelligen Wachstum in China ausgegangen sei: “Es war doch klar, dass es nicht für alle Zeiten zweistelliges Wachstum geben kann”, sagte der Audi-Chef und schob ein “don’t worry” nach.
Damit war es freilich nicht vorbei. “Richtig ärgerlich” wurde Stadler nach eigenem Bekunden, als er auf den vermeintlichen Zusammenhang zwischen der Rückkehr des bisherigen China-Chefs Dietmar Voggenreiter und der schwierigen Lage am chinesischen Markt angesprochen wurde. Voggenreiter sei ein exzellenter und brillianter Manager, der in China über acht Jahre einen ausgezeichneten Job abgeliefert habe. Dessen Rückkehr nach Ingolstadt zum Beleg einer Krisenlage hoch zu stilisieren und als Abberufung darzustellen, sei “Bullshit”.
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Frank Volk