In einer Rede zur Eröffnung der Verbraucher-Elektronik-Messe CES, die erstmals in Asien stattfindet, sagte Stadler am Sonntag in Shanghai, nie zuvor habe sich auch die Autoindustrie so schnell und umfassend geändert wie heute. Neben der Nachhaltigkeit sei die Digitalisierung heute die zweite große Triebkraft der Branche.
Dabei stehe die Autoindustrie vor “disruptiven Veränderungen”, wie der Audi-Chef kurz vor der CES in Shanghai gegenüber der AUTOMOBIL PRODUKTION sagte. Dabei sei das disruptive, dass man noch nicht wisse, welche Player in einigen Jahren in der Autoindustrie neu mitmischen. Audi selbst sieht er für die Herausforderungen gut gerüstet.
Mehr als 200 Aussteller aus 15 Ländern nehmen bis Mittwoch an der Consumer Electronics Show (CES) in der ostchinesischen Hafenstadt teil. Im Mittelpunkt der Gadget-Show stehen die Vernetzung verschiedenster Geräte, die Digitalisierung des Autos oder auch pilotierte Navigation. Die sonst immer im Januar in Las Vegas stattfindende Technik-Messe zählt zu den wichtigsten Plattformen der Elektronik-Welt. Organisatoren der CES Asia sind die US-Vereinigung für Verbraucher-Elektronik (CEA) und der Shanghaier Messeveranstalter Intex.
Die von China angeführten Wachstumsmärkte in Asien erlebten im vergangenen Jahr einen Umsatz an Technikprodukten in Höhe von 282 Milliarden US-Dollar, wie der US-Branchenverband CEA berichtete. Der Anteil mache bereits 26 Prozent des Weltmarktes aus. Die chinesische Wirtschaftsmetropole Shanghai sei als Messestandort ausgewählt worden, weil China als zweitgrößte Wirtschaftsnation der Welt an der Spitze des Wachstums, der Innovation und der Möglichkeiten auf dem Technikmarkt in Asien stehe.
Die führenden deutschen Autohersteller präsentieren das mit dem Internet vernetzte Auto. “Die Menschen mit einem modernen Lebensstil wollen mehr als ein Auto”, sagte Audi-Chef Stadler. “Sie wollen eine Lösung.” So wie ein Smartphone heute auch mehr als ein mobiles Telefon sei. “Das neue Auto ist mehr als Hardware”, sagte Stadler. “Es ist die Schnittstelle zwischen dem Fahrer und seinem digitalen Leben, zwischen den Autosystemen und der Verkehrsinfrastruktur und letztendlich zwischen dem Verbraucher und uns.” Die digitale Veränderung sei die “neue Normalität” und unaufhaltsam.
fv/dpa